Merkel gratuliert EU zu Friedensnobelpreis

Ehrung Merkel gratuliert EU zu Friedensnobelpreis

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die gesamte Bundesregierung gratulieren der Europäischen Union und ihren Organen zum Friedensnobelpreis. Es sei eine "wunderbare Entscheidung" des Nobelpreis-Komitees, den Preis in diesem Jahr an die EU zu vergeben, sagte Merkel in Berlin.

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"Das Nobelpreis-Komitee würdigt damit die Idee der europäischen Einigung", sagte die Bundeskanzlerin. Man solle nicht vergessen, dass der Euro mehr als eine Währung ist - "gerade in diesen Wochen und Monaten, in denen wir für die Stärkung des Euro arbeiten". Vielmehr sei Europa eine "Friedens- und Wertegemeinschaft".

60 Jahre Frieden seien aus Sicht der heute Lebenden eine lange Zeit, in der Geschichte seien sie aber nur ein Wimpernschlag. Deshalb gelte es, sich immer wieder aufs Neue für Freiheit und Demokratie anzustrengen, so die Kanzlerin weiter.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU sei "Ansporn und Verpflichtung zugleich, auch für mich ganz persönlich", sagte Merkel abschließend.

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Beitrag zu Frieden und Demokratie

Das Nobelpreis-Komitee begründete seine Entscheidung mit dem Beitrag der EU und ihrer Vorgänger-Institutionen zu Frieden, Verständigung, Demokratie und Menschenrechten in den vergangenen 60 Jahren. Die EU habe "den größten Teil Europas von einem Kontinent des Krieges in einen Kontinent des Friedens" verwandelt.

Ausdrücklich würdigte das Komitee die Rolle der Union nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und in der Verständigung zwischen den Völkern auf dem Balkan.

Als weiteres Beispiel nannte es die deutsch-französische Aussöhnung. Heute sei ein Krieg zwischen beiden Ländern "undenkbar". Dies zeige, wie historische Feinde "durch zielgerichtete Anstrengungen und den Aufbau gegenseitigen Vertrauens" zu engen Partnern werden könnten.

Der Friedensnobelpreis wurde erstmals 1901 verliehen. Er "soll an denjenigen vergeben werden, der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt und damit im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht hat". (Testament von Alfred Nobel)