Merkel: "Die Welt schläft nicht"

100 Jahre Ottobock in Duderstadt Merkel: "Die Welt schläft nicht"

Vom Start-up zum Weltmarktführer: In ihrer Rede zum 100. Gründungsjubiläum der Firma Ottobock würdigte Bundeskanzlerin Merkel Effizienz und Verlässlichkeit der innovativen Produkte des Familienunternehmens im Bereich der Medizintechnik. Dabei nutzte Sie die Gelegenheit für einen allgemeinen Appell an Unternehmen in Deutschland.

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Kanzlerin Merkel bei der Firma Ottobock

Kanzlerin Merkel bei der Firma Ottobock: Technologie, die dem Menschen dient.

Foto: Bundesregierng/Knoth

"Wir alle sind Teil der Gesellschaft." Das betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Beginn ihrer Rede beim 100-jährigen Jubiläum des Weltmarkführers für Prothesen, der Firma Ottobock in Duderstadt (Niedersachsen). Behinderungen dürften nicht zum Ausschluss von gesellschaftlicher Teilhabe führen.

Mehr Mobilität im Alltag

Merkel lobte die Firma Ottobock für ihr Verantwortungsbewusstsein über die 100 Jahre ihres Bestehens. Im Jahr 1919 ging es noch um die grundlegende Versorgung Zehntausender Kriegsversehrter mit einfachen Prothesen. Heute gibt Ottobock den Menschen - mithilfe von Künstlicher Intelligenz - ihre Mobilität im Alltag zurück. Aber immer mit dem Bewusstsein, "dass Technologie dem Menschen dient", so Merkel.

Die Ottobock SE & Co. KGaA zeichnet sich, seit Februar 1919, durch ihre qualitativ hochwertigen und technologisch herausragenden Produkte und Dienstleistungen in der Medizintechnik aus. Ottobock gilt als Weltmarktführer in der Produktion von High-Tech-Prothesen. Das Familienunternehmen beschäftigt 7.000 Mitarbeiter verteilt auf Standorte in mehr als 55 Ländern.

Digitalen Wandel nicht verschlafen

Die Firma Ottobock sei ein Paradebeispiel für mittelständische Familienunternehmen in Deutschland, die mit dem digitalen Wandel gehen. Man dürfe sich aber nicht ausruhen, denn "die Welt schläft wirklich nicht", appellierte Merkel. "Geschwindigkeit plus Qualität ist das, was jetzt zählt."

99 Prozent Netzabdeckung bis 2020

Damit Deutschland im Kampf um die Vormachtstellung in der Digitalisierung nicht zurückbleibt, ist auch die Politik gefragt: Bis 2020 soll, im Einvernehmen mit den Betreibern, die 4G-Netzabdeckung 99 Prozent betragen. Gespräche zur 100-prozentigen 4G-Netabdeckung laufen bereits mit der Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse", erklärte die Kanzlerin. Die 5G-Netzabdeckung soll dabei parallel ausgebaut werden.

Den Kunden nicht aus den Augen verlieren

Politik und Wirtschaft sollten gemeinsam daran arbeiten, die gesamte Wertschöpfungskette in Deutschland zu halten, sagte Merkel. Das schließe auch ein, den Fokus der Digitalisierung stärker auf den Kundenkontakt zu lenken. In der Fertigung sei Deutschland spitze, aber die Wünsche des Kunden bereits digital zu erfassen, das sei die große Herausforderung, so die Bundeskanzlerin abschließend.