Merkel: Der Euro ist die Währung Europas

Schweiz Merkel: Der Euro ist die Währung Europas

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für die Stabilität des Euro und einen verstärkten Kampf gegen ausufernde Staatsschulden in der Europäischen Union ausgesprochen. Die "Lehre" aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise laute, dass Schulden abgebaut und die Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden müssten.

Merkel

"Verschuldung ist Gefahr für den Wohlstand"

Foto: REGIERUNGonline/Kugler

Innerhalb der Europäischen Union sei dazu eine "koordinierte politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit" beispielsweise im Bereich der Sozialsysteme nötig, sagte die Kanzlerin. "Wir dürfen uns in der augenblicklichen Situation nicht ausruhen", fügte sie hinzu.

Die Kanzlerin unterstrich die Bedeutung des Euro. "Er ist Europa von heute. Scheitert der Euro, scheitert Europa", so Merkel. "Wir werden diesen Euro verteidigen, uns für ihn einsetzen und müssen ihn dauerhaft stabil halten."

Europa muss seine Hausaufgaben machen

Merkel hält ihre Rede in Davos

"Wir müssen einiges nachholen"

Foto: REGIERUNGonline/Kugler

Dazu gehöre aber auch eine engere Zusammenarbeit in Europa. Die Wettbewerbsfähigkeit aller Euro-Länder müsse verbessert werden, mahnte die Kanzlerin. "Wir müssen einiges von dem nachholen, was wir bei der Einführung des Euro nicht ausreichend gemacht haben", führte sie aus. 

Dabei gelte es jedoch, "sich immer am Besten zu orientieren", machte Merkel unmissverständlich deutlich. "Der ist der Maßstab." Einen Abfall ins Mittelmaß dürfe es nicht geben.

Die Kanzlerin versicherte, dass Deutschland auch bereit zur Solidarität sei. "Wir werden diesen Euro verteidigen, das ist überhaupt keine Frage." Das deutsche Beispiel zeige aber, dass Schuldenabbau und Wachstum kein Widerspruch seien.

Das World Economic Forum (WEF) findet vom 24. bis 30. Januar 2011 statt. Es nehmen über 2.500 Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sowie der akademischen und kulturellen Welt aus über 100 Ländern teil. Das Thema des diesjährigen Treffens "Gemeinsame Normen für eine neue Realität" beleuchtet die Verschiebung der politischen Macht von Norden nach Süden, von Westen nach Osten.

Über 1.400 Wirtschaftsführer aus den 1.000 Unternehmensmitgliedern des Forums reisen zum Jahrestreffen. Die Teilnehmerliste umfasst außerdem über 30 Staats- oder Regierungschefs; 19 der G20-Staaten werden auf Ministerebene oder höher vertreten sein.

Der deutsche Wirtschaftsprofessor Klaus Schwab hatte in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Idee für das Weltwirtschaftsforum aufgebracht. In ungezwungener Atmosphäre sollten sich Unternehmerinnen und Unternehmer zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch treffen. 1971 brachte Schwab erstmals rund 400 europäische Top-Führungskräfte zusammen.

Für die Bundeskanzlerin war es bereits der vierte Auftritt in Davos. 2006 hatte sie die Eröffnungsrede gehalten, 2007 nutzte sie das Forum, um die bevorstehende deutsche G8-Präsidentschaft vorzustellen. Vor zwei Jahren, mitten in der Wirtschafts- und Finanzkrise, hatte sie sich für eine Reform der Finanzmärkte stark gemacht und dafür plädiert, die Krise als Chance zu nutzen.

Merkel beim WEF 2006

Merkel beim WEF 2007

Merkel beim WEF 2009