Merkel: Bildung kann Orientierung bieten

Katholisch-Soziales Institut Merkel: Bildung kann Orientierung bieten

Offenheit für Bildung sei in Zeiten des Wandels gefragt, so Bundeskanzlerin Merkel bei der Eröffnung des Katholisch-Sozialen Instituts auf dem Michaelsberg in Siegburg. Das Erzbistum Köln zeige, welchen Stellenwert es dem Thema Bildung einräume. Auch das Thema Digitalisierung könne Teil der Bildungsarbeit des Instituts sein.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, bei der Eröffnung des Katholisch-Sozialen-Instituts in Siegburg.

Gemeinsam mit Kardinal Woelki hat Kanzlerin Merkel den neuen Standort des Katholisch-Sozialen Instituts eröffnet.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Bundeskanzlerin Merkel hat zusammen mit dem Kölner Erzbischof Kardinal Woelki den neuen Standort des Katholisch-Sozialen Instituts auf dem Michaelsberg in Siegburg eröffnet. In ihrer Rede würdigte sie die weitreichende Tradition kirchlicher Bildungsarbeit. Das Erzbistum Köln zeige, welchen Stellenwert es dem Thema Bildung einräume.

Offenheit gegenüber dem Wandel

"Zentral dafür, dass Menschen ihre Chancen, ihre Talente und Möglichkeiten überhaupt nutzen können, ist die Frage nach Bildung", sagte Merkel. Der Michaelsberg mit seiner fast tausend Jahre langen Geschichte stehe symbolhaft dafür, "dass den Kirchen die Förderung von Bildung seit jeher ein großes Anliegen ist". Im Jahr 1064 hatte Erzbischof Anno II. dort die Benediktinerabtei gegründet.

Merkel betonte, dass es angesichts der steten gesellschaftlichen Veränderungen beides brauche: "Offenheit gegenüber dem Wandel", aber auch eine "Grundlage, die dem Einzelnen Halt und der Gemeinschaft Zusammenhalt gibt". Ein guter Ausgangspunkt dafür sei das christliche Menschenbild, nach dem der Einzelne zur Freiheit geboren sei. Denn religiöse Bildung sei schon immer "mit der Förderung eigenständigen Denkens und kritischer Urteilsfähigkeit" verbunden gewesen.

Digitalisierung stellt Menschen auf die Probe

Und genau solche Fähigkeiten brauche man auch im digitalen Zeitalter. Zum heutigen Wandel gehöre das Stichwort Digitalisierung. "Ich glaube, die Tiefe und die Dimension der Veränderung für unser gesellschaftliches Zusammenleben, die sich durch die Digitalisierung abspielt, sind bisher noch nicht ausreichend beschrieben", sagte Merkel. Dieses Thema zu diskutieren, sei auch eine Herausforderung an die Bildungsarbeit des Katholisch-Sozialen Instituts.

Träger des Katholisch-Sozialen Instituts ist das Erzbistum Köln. Der Tätigkeitsschwerpunkt des Instituts liegt auf Bildungsangeboten auf Grundlage des christlichen Menschenbildes. Außerdem versteht sich das Tagungshaus als Begegnungsstätte für den Austausch verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. Im Oktober 1947 hatte Josef Kardinal Frings das Katholisch-Soziale Institut als Akademie der Erwachsenenbildung auf Grundlage der Katholischen Soziallehre gegründet. Sein Wappenspruch "Pro hominibus constitutus - Für die Menschen bestellt" - ist seit der Gründung das Leitmotiv der 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KSI.