Längst raus aus der Nische

Merkel bei Behindertensportverband Längst raus aus der Nische

Die Kanzlerin hat die Arbeit des Deutschen Behindertensportverbands gewürdigt. Dank der engagierten Arbeit des DBS sei der Sport von Menschen mit Behinderung "längst aus dem Nischendasein heraus", so Merkel beim Parlamentarischen Abend des Verbandes. Sie diskutierte auch mit Gewinnern der Paralympics.

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Die Kanzlerin diskutiert beim Parlamentarischen Abend des Behindertensportverbandes mit deutschen Medaillengewinnern der Paralympics.

Die Leistungen des deutschen Paralympic-Teams seien faszinierend, betonte Merkel.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Die Kanzlerin ging vor der Diskussion in einem Grußwort auf die Leistungen der deutschen Athletinnen und Athleten bei den Paralympics ein. Die großartigen Erfolge zuletzt in Rio seien ein toller Beleg der guten Arbeit in den vergangenen Jahren, betonte Merkel am Dienstagabend beim Parlamentarischen Abend des Behindertensportverbandes in Berlin. Mit 18 Mal Gold, 25 Mal Silber und 14 Mal Bronze hätten die deutschen Sportler ein beeindruckendes Ergebnis erzielt.

Sie habe sich darüber gefreut, dass die Medien über die Wettkämpfe von Menschen mit Behinderung mit großer Aufmerksamkeit berichtet hätten. "Ich denke, das ist ganz wichtig für die Akzeptanz des Sports und trägt auch der Bedeutung dieses Sports Rechnung", sagte Merkel.

Nachwuchsbereich entwickelt

Merkel hob hervor, wie positiv sich auch der Nachwuchsbereich für den Sport der Menschen mit Behinderung entwickelt habe. Bei den Schulsportwettbewerben zum Beispiel steht neben "Jugend trainiert für Olympia" auch "Jugend trainiert für Paralympics". Dem Verband sei es ganz wesentlich zu verdanken, dass der Sport von Menschen mit Behinderung längst aus dem Nischendasein heraus sei. "Gemeinsam und nur gemeinsam machen sie dem Grundgedanken der Teilhabe und Selbstbestimmung alle Ehre", sagte Merkel mit Blick auf die Leistung des Verbandes und aller anderen Engagierten.

Verbesserung der Teilhabe

Die Bundeskanzlerin äußerte sich auch zur Situation der Menschen mit Behinderung im Alltag. "Mit dem neuen Bundesteilhabegesetz und den Änderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes setzen wir die UN-Behindertenrechtskonvention um. Dabei geht es auch um Barrierefreiheit", so Merkel.

Natürlich lasse sich über Details solcher Gesetze streiten. Aber selbst das beste Gesetz könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Teilhabe in allen Facetten nicht vorschreiben lasse. "Teilhabe wird im Alltag gelebt, vorgelebt - durch persönliches und zumeist auch ehrenamtliches Engagement." Deshalb danke sie allen, die dabei mittun, betonte die Kanzlerin.

Der Deutschen Behindertensportverband ist der größte Behindertensportverband der Welt. Er leistet seit nunmehr 65 Jahren eine wichtige und engagierte Arbeit für die Menschen mit Behinderung. Die Bundesregierung unterstützt den DBS durch Fördergelder, die Athleten und Athletinnen auch durch Anstellungen bei verschiedenen Ressorts.