Kleine Könige im Kanzleramt

Merkel empfängt Sternsinger Kleine Könige im Kanzleramt

Bundeskanzlerin Merkel hat 108 Sternsinger aus den 27 Diözesen in Deutschland im Kanzleramt empfangen. Sie dankte den jungen Gästen für ihr Engagement, Spenden für hilfsbedürftige Kinder zu sammeln. Das Geld fließt in diesem Jahr in Projekte der Region Turkana in Kenia.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt Sternsinger im Bundeskanzleramt.

Umringt von 108 kleinen Königen: Kanzlerin Merkel hat Sternsinger aus den 27 deutscher Diözesen empfangen.

Foto: Bundesregierung/Denzel

"Im Kanzleramt ist es meist sehr ruhig. Aber heute herrscht hier dank Euch eine ganz besondere Stimmung." Mit diesen Worten begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel die 108 Sternsinger aus ganz Deutschland in Berlin. Als Caspar, Balthasar und Melchior verkleidet, feierten die Mädchen und Jungen aus den 27 Diözesen das Dreikönigsfest mit der Bundeskanzlerin. Zugleich sammeln die Sternsinger Spenden für hungernde Kinder auf der ganzen Welt - in diesem Jahr für Kenia.

In diesem Jahr steht die Sternsinger-Aktion des Kindermissionswerks unter dem Leitwort "Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!" Im Mittelpunkt steht dabei die Region Turkana in Kenia.

Klimawandel von Bedeutung

Das diesjährige Motto präsentiert ein zentrales Thema, wie Merkel vor den Kindern nochmal betonte. Am Beispiel von Kenia werde der Klimawandel und die Folgen für Familien in betroffenen Ländern deutlich. "Ihr Sternsinger zeigt uns damit, wie das Leben hier und woanders stattfindet", sagte die Kanzlerin. Und auch die Kinder demonstrieren mit einem kleinen Theaterstück, dass es vor allem die Menschen auf der Welt trifft, die für die Veränderungen des Weltklimas nicht verantwortlich sind.

Die Region Turkana ist vom Klimawandel besonders betroffen. Der Wassermangel wird immer größer - die Ernährung der Bevölkerung immer schwieriger. Der 14-jährige Jost aus dem Bistum Essen findet die Aktion deshalb besonders wichtig: "Wir sind wirklich froh, bei Angela Merkel zu Gast zu sein. Wenn sich die Kanzlerin mit dem Thema befasst, dann werden vielleicht auch andere Menschen auf das Problem aufmerksam und spenden."

Merkel: "Sternsinger zeigen uns, dass wir eine Welt sind"

Gemeinsam mit der Kanzlerin, Prälat Klaus Krämer und Pfarrer Dirk Bingen singen die Kinder "Wir sagen ja zur Schöpfung". Die 15-jährige Corinna findet es großartig, gemeinsam mit der Bundeskanzlerin kirchliche Lieder erklingen zu lassen. Auch Amelie, ebenfalls 15, aus dem Bistum Dresden-Meißen ist fasziniert: "Merkel war ganz normal und so sympathisch."

Die Sternsinger-Aktion lebt von dem Einsatz Kinder und Jugendlicher, die Jahr für Jahr wieder von Tür zu Tür ziehen und dabei Häuser und Wohnungen segnen. In diesem Jahr sprachen Marie-Luise, Jost, Emma und Sandro aus dem Bistum Essen den Sternsinger-Segensspruch und brachten ganz routiniert "Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus" an die Hauswand des Kanzleramt.

Als Dankeschön für ihre Spende schenkten die Sternsinger der Bundeskanzlerin eine Waage. "Damit wollen wir symbolisch zeigen, dass die Welt wie eine Waage ist und immer im Gleichgewicht bleiben sollte", so die kleinen Könige. Für die Kinder war es ein Höhepunkt des Tages, der Bundeskanzlerin die Hand zu schütteln. "Ich persönlich finde das Kanzleramt auch ziemlich spannend. Und trotz des riesigen Gebäudes habe ich mich sofort wohl gefühlt", sagt der elfjährige Sandro.

Video Kanzlerin Merkel empfängt Sternsinger

Sternsinger im Kanzleramt haben lange Tradition

"Immer wenn ich Euren Segensspruch im Kanzleramt sehe, denke ich daran, dass in diesem Jahr schon die Sternsinger da waren. Das ist ein tolles Gefühl", so die Bundeskanzlerin. Sie feierte das Dreikönigsfest bereits zum zwölften Mal mit den jungen Sternsingern, die stellvertretend für die Mädchen und Jungen stehen, die sich rund um das Dreikönigsfest in mehr als 10.000 katholischen Pfarrgemeinden und Einrichtungen engagieren. Mittlerweile gehört dieser besondere Besuch, der 1984 zum ersten Mal stattfand, zu einer gefestigten Tradition und steht seit kurzem im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes festgeschrieben.

Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. 1959 ging die Aktion offiziell an den Start und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Alleine bei der Sternsinger-Aktion im vergangenen Jahr konnten 46,2 Millionen Euro gesammelt und damit Projekte in mehr als 100 Ländern erfolgreich unterstützt werden. 330.000 Sternsinger und 90.000 Begleiterinnen und Begleiter trugen aktiv zu der Unterstützung der Hilfsprogramme bei.