Die Zukunft des Lernens

Initiative Digitale Bildung Die Zukunft des Lernens

Eine Kombination aus Lernangeboten in der Schule und im außerschulischen Bereich wird immer wichtiger – darauf hat Bundeskanzlerin Merkel hingewiesen. Sie sprach in einer Online-Diskussionsrunde mit Fachleuten darüber, wie erfolgreiche Ansätze realisiert werden können. Ebenfalls auf dem Programm: ein digitaler Besuch im Bildungszentrum TUMO in Berlin.

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Kanzlerin Merkel zu Besuch im Bildungszentrum TUMO

Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Wie das Lernen in Zukunft aussehen kann– diese Frage hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag bei einem Besuch im Bildungszentrum TUMO beschäftigt. Innerhalb der Initiative Digitale Bildung stattete sie dem innovativen Bildungszentrum in Berlin einen digitalen Besuch ab. Hier können Jugendliche den Umgang mit verschiedenen digitalen Technologien kostenlos und in einem hochmodernen Umfeld erlernen.

Kanzlerin Merkel sagte, ihr sei das Konzept „nicht aus dem Kopf gegangen“ – denn sie hatte im Jahr 2018 ein entsprechendes Zentrum in Jerewan (Armenien) besucht und die Idee mit nach Deutschland gebracht. Seit November 2020 gibt es ein erstes TUMO-Lernzentrum in Berlin, finanziert durch die KfW. Merkel zeigte sich insbesondere überzeugt von dem Ansatz, dass die Jugendlichen zwar gemeinschaftlich lernen könnten, aber jeder in seinem individuellen Tempo. Das habe sie beindruckt, sagte sie.

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Video Eindrücke vom virtuellen Besuch im Bildungszentrum TUMO

Das Lernkonzept TUMO wurde 2011 in Armenien entwickelt. Es richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren und ist kostenlos. Das Konzept sieht vor, dass Jugendliche selbstständig digitale Themen erlernen können. Sie begeben sich in Selbstlernsessions und Workshops auf ihre eigene – digital unterstützte – Lernreise. Die Themenpalette ist breit und reicht von Programmieren und Robotics über Grafik, Musik oder Film.

Inhalte werden spielerisch vermittelt

Beim virtuellen Besuch gab der 16-jährige Karl der Kanzlerin Recht: „Das Coole“ an TUMO sei, dass die Inhalte spielerisch vermittelt würden und es auch viele Lernvideos gebe. „Das hat mir persönlich sehr geholfen, Dinge schnell zu verstehen“, so Karl. Manchmal wiederum berate man sich mit anderen Jugendlichen, wie sie an bestimmte Fragestellungen herangehen. Das Interessante sei, „dass es für manche Probleme auch ganz verschiedene Lösungen“ gebe. Das sei spannend, findet er. 

Die 17-jährige Felicitas spricht noch einen weiteren Vorteil von TUMO an. Sie konzentriert sich bei der Auswahl ihrer Themengebiete derzeit auf Robotics und Programmieren, weil das „eine Super-Ergänzung zum Informatikunterricht in der Schule“ sei.

Interesse für MINT wecken

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek betonte bei der Diskussionsrunde im Anschluss, dass die digitalen Fähigkeiten die Kernkompetenz seien, die alle jungen Leute für die Zukunft brauchen. Da auch viele Fachkräfte gebraucht würden, stelle sich die Frage, wie man junge Menschen für die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern können, gerade auch Mädchen.

Dafür sei das TUMO-Zentrum gut geeignet. Die Bundesregierung verfolge mit den MINT-Clustern einen ganz ähnlichen Ansatz. Insgesamt gehe es darum, die Angebote, die bereits da seien, sichtbar zu machen, so Karliczek. MINT-Freizeitangebote müssten beispielsweise „genauso selbstverständlich angeboten werden wie der Sportverein“.

Wie die Bundesregierung die MINT-Bildung bereits fördert, können Sie in dieser Übersicht  lesen.

Schulischer und außerschulischer Bereich müssen sich ergänzen

Bundeskanzlerin Merkel forderte, dass man die verschiedenen Ebenen – Bund, Länder, Kommunen, Stiftungen – besser miteinander vernetzen müsse, um voneinander lernen zu können. „Für diese Formen der Zusammenarbeit geben uns die Plattformen ein einzigartiges Mittel“, so Merkel.

All die verschiedenen Angebote sollen auch in der Nationalen Bildungsplattform  eingehen, die der Bund derzeit aufbaue. Es gebe ja viele Konzepte, so Merkel. „Im außerschulischen Bereich sehen wir gerade, dass es voran geht, ganz viele Möglichkeiten geschaffen werden. Und dann muss man schauen, dass man das langsam auch in die Schulbildung mit hineinnimmt.“

Auch Staatsministerin Dorothee Bär betonte, dass man den außerschulischen Bereich bei der digitalen Bildung ganz dringend brauche. Ähnlich der Mehrgenerationenhäuser brauche es digitale Bildungszentren in der Fläche, damit alle Kinder gleiche Chancen hätten.

Ziel der Initiative Digitale Bildung ist es, das digitale Lernen, Unterrichten, Lehren und Ausbilden über den gesamten Bildungsweg hinweg zu verbessern. Es gab bereits drei Termine: zur Datenkompetenz , zum Digitalen Lernen in der Schule  und zum Digitalen Wandel in der beruflichen Bildung . Bundeskanzlerin Merkel und Bundesbildungsministerin Karliczek haben die Initiative gemeinsam ins Leben gerufen.