Ja zum Alter sagen!

Deutscher Seniorentag Ja zum Alter sagen!

Mit Blick auf die gestiegene Lebenserwartung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem 10. Deutschen Seniorentag betont, dass die Lebensarbeitszeit graduell länger werden müsse. Nur dadurch könnten die Jüngeren im Umlageverfahren weiter für die Solidarität mit den Älteren sorgen - etwa bei der Rente.

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Senioren im Mehrgenerationenhaus

Leben im Mehrgenerationenhaus

Foto: Burkhard Peter

Natürlich müsse sich in diesem Zusammenhang auch der Blick auf Ältere im Erwerbsleben verändern, forderte Merkel. Sie hob hervor, dass heute die Anzahl derer, die jenseits des 55. Lebensjahres im sozialversicherungspflichtigen Bereich Beschäftigung bekommen, in den letzten Jahren massiv gestiegen sei.

"Denn wenn das nicht passieren würde, dann wäre die Rente mit 67 nur eine Rentenkappung, und das darf es nicht sein", so die Kanzlerin. Daher werde sich die Bundesregierung auch nicht damit abfinden, dass die Unternehmen nach Fachkräften suchen und den über 55-Jährigen zum Teil keine Beschäftigungsperspektive mehr geben, machte Merkel deutlich.

Deutschland auf Bevölkerungsentwicklung vorbereiten

Fakt sei: Trotz der gestiegenen Lebenserwartung werde die Bevölkerungszahl sinken. Auf diesen demografischen Wandel habe die Bundesregierung mit der Demografiestrategie reagiert, sagte die Kanzlerin.

Die Demografiestrategie verfolge vor allem drei Ziele: den Einzelnen im Alter entsprechend zu versorgen, die Wachstumsdynamik des Landes trotz der Alterung zu erhalten sowie den Zusammenhalt der Generationen zu stärken. Im Herbst würden erste Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen erwartet.

Der Frage von Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland sei lange zu wenig Platz eingeräumt worden, stellte die Kanzlerin fest. Die Bundesregierung habe sich vorgenommen, bis August 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren zu schaffen.

Aber im Sinne einer Wahlfreiheit solle es auch die Möglichkeit geben, durch das Betreuungsgeld Eltern zu unterstützen, die sich für einen anderen Weg entscheiden. "Jeder soll frei wählen können. Ich bin der tiefen Überzeugung, die Menschen können das; und man sollte sie nicht davon abbringen", unterstrich Merkel.

Umfassend über das Alter informieren

Der Seniorentag wird alle drei Jahre von einer anderen Stadt organisiert. Bis Samstag können sich in diesem Jahr Besucherinnen und Besucher in Hamburg in über 100 Workshops, Podiumsveranstaltungen und Foren informieren über: Engagement, soziale Sicherheit und Rente, Lernen und neue Medien, um Gesundheit, Pflege und Demenz, Wohnen.

Auf der begleitenden Messe SenNova präsentieren sich zeitgleich über 200 Vereine, Initiativen und Unternehmen. Auch sie informieren über ein gesundes, aktives und engagiertes Älterwerden.

Die Bundesregierung beteiligt sich ebenfalls, mit Ständen und in diversen Foren und Workshops. Die Bundefamilienministerin eröffnete die Fachmesse. Älter sein bedeute „mehr Erfahrung, mehr Gelassenheit, manchmal auch mehr Zeit zu haben, aber eben auch, mehr Unterstützung zu brauchen".

Internet: Keine Frage des Alters

Verbunden mit der Eröffnung der SenNova war die Preisverleihung des Medienkompetenzwettbewerbes „Internet: Keine Frage des Alters“.

Schröder sagte, „die Preisträger zeigen, wie es gelingen kann, Seniorinnen und Senioren den Zugang zu neuen Medien zu erleichtern“. Damit trügen sie zur Verbreitung eines modernen Altersbildes in der Gesellschaft bei.

Die Ministerin ist Schirmherrin des Wettbewerbs.