Als erste deutsche Bundeskanzlerin hat Angela Merkel am Mittwoch in Paris an den Gedenkfeierlichkeiten zum Ende des Ersten Weltkriegs teilgenommen.
1 Min. Lesedauer
Die Geste, als deutsche Regierungschefin zum „Armistice-Tag“ eingeladen worden zu sein, wisse sie sehr zu schätzen, sagte Merkel.
„Wir stehen hier gemeinsam im Bewusstsein unserer Geschichte, die uns – Deutsche und Franzosen – seit Jahrhunderten verbindet, in guten wie in schlimmen Zeiten“, so die Kanzlerin.
Merkel versprach, die Deutschen würden nie vergessen, wie sehr die Franzosen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter ihren Nachbarn zu leiden hatten.
Nur durch einen schonungslosen Umgang mit der eigenen Geschichte lasse sich aus ihr lernen und gemeinsam die Zukunft gestalten, befand die Kanzlerin.
Deutschland wisse sehr wohl um die Kraft der Versöhnung, die von den Nachbarn ausging: „Frankreich hat Deutschland die Hand gereicht. Deutschland wird das nie vergessen."
Die Bundeskanzlerin unterstrich die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft für ganz Europa.
„Wir Europäer – wir sind heute zu unserem Glück vereint“, sagte sie mit Blick auf die Aussöhnung nach dem Krieg sowie die Überwindung der Teilung Europas nach dem 9. November 1989.
Beide Gedenktage – der des Weltkriegsende und der des Mauerfalls – mahnten, für Frieden und Freiheit und für die gemeinsamen Werte einzutreten.
Ohnehin ließen sich die aktuellen und künftigen Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen: von der Wirtschaftskrise über den Klimaschutz bis zum Kampf gegen die Armut in der Welt.