In die Zukunft investieren

Hochschulen In die Zukunft investieren

Bildung, Wissenschaft und Forschung sind wichtig für eine nachhaltige Wachstumspolitik. Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch der Universität Greifswald. Dort weihte sie den Neubau der Universitätsmedizin ein.

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Die Bundeskanzlerin mit Forschern im Neubau für Universitätsmedizin der Universität Greifswald

Bundeskanzerlin Merkel im Gespräch mit Forschern der Universitätsmedizin Greifswald

Foto: Bundesregierung/Denzel

"Mit dem Neubau des Universitätsklinikums erhält die Universitätsmedizin ein Gesicht, das wirklich auch diesem Ruf in der heutigen Zeit entspricht", sagte Merkel. An der Einweihung nahmen auch Ministerpräsident Erwin Sellering und Spitzen der Universität teil.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1456 besitzt die Universität Greifswald eine medizinische Fakultät. Das heutige Universitätsklinikum umfasst 21 Kliniken und Polikliniken, 19 Institute und weitere zentrale Einrichtungen. Die bisher über die Stadt verteilten Einrichtungen werden jetzt an einem Standort zusammengefasst. Damit ist die Universitätsmedizin Greifswald die modernste medizinische Einrichtung in Deutschland.

Ein beachtlicher Gewinn für Deutschland

Die Kanzlerin lobte den Neubau, der Ärzten, Forschern und Studierenden bessere Arbeitsbedingungen als bisher bietet. Die forschungsstarke Hochschulmedizin sei für Mecklenburg-Vorpommern ein einmaliges Prestigeobjekt und für Deutschland ein beachtlicher Gewinn.

"Heutige Investitionen und Innovationen entscheiden morgen über den Wohlstand unseres ganzen Landes", sagte Merkel. Sie betonte, wie wichtig es für eine nachhaltige Wachstumspolitik sei, einen Schwerpunkt auf Bildung, Wissenschaft und Forschung zu legen. Besonders wichtig sei die Gesundheitsforschung in der Hightech-Strategie der Bundesregierung, wo Forschungsergebnisse möglichst schnell zur klinischen Anwendung gebracht werden sollen.

Forschung für den Menschen

Bei ihrem Rundgang durch die neue Einrichtung sprach Merkel mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des "Center of Drug Absorption and Transport" (C_DAT). Die Wissenschaftler stellten ihr das InnoProfile-Transfer-Vorhaben "Compartmental Drug Absorption and Transport" vor - ein neuartiges Arzneistoff-Freisetzungssystem.

Mit seiner Hilfe kann man Arzneistoffe gezielt in die Bereiche des Magen-Darm-Traktes bringen, in denen sie am besten aufgenommen werden. Die Kanzlerin lobte das C_DAT als ein herausragendes Beispiel für interdisziplinäre Arbeit. Das Projekt wird vom Bund bis 2016 mit 1,6 Millionen Euro gefördert.

Die Kanzlerin nutzte die Gelegenheit, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie - anders als einige Bundesländer - der Auffassung ist, der Grundgesetzparagraf 91b müsse geändert werden. Nur so sei es möglich, Kooperationen der Hochschulen mit Großforschungseinrichtungen zu verbessern. "Letztendlich fragt Forschung nicht nach Zuständigkeiten," sagte sie. "Sondern Forschung fragt nach Clustern, die sich in geeigneter Weise bilden können."

Studieren in Greifswald

Studieren nahe der Ostsee ist sehr attraktiv. So hat sich an der Universität Greifswald in den vergangenen 18 Jahren die Zahl der Studierenden fast vervierfacht. Heute sind es 11.700, allein an der medizinischen Fakultät mehr als 1.800.

Merkel appellierte angesichts des demografischen Wandels, junge Menschen sehr gut auszubilden. "Je besser die Menschen ausgebildet sind, umso besser wird es uns gelingen, den Wohlstand zu erhalten," erklärte sie.