Hundert Könige bei der Kanzlerin

C+M+B 2011 Hundert Könige bei der Kanzlerin

Vor allem für Kinder mit Behinderungen in Entwicklungsländern ziehen die Sternsinger dieser Tage von Haus zu Haus und sammeln Spenden. Trotz Eis und Schnee. Am Vortag des Dreikönigstages brachten sie ihren traditionellen Segen schon einmal ins Bundeskanzleramt.

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Angela Merkel im Kreis der Sternsinger

Angela Merkel im Kreis der Sternsinger

Foto: REGIERUNGonline/Bergmann

"Kinder zeigen Stärke", lautet in diesem Jahr das Motto der christlichen Sternsinger. Mit den Spenden, die sie sammeln, wollen sie dazu beitragen, dass es ihren Altersgenossen in Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa besser geht. Im vergangenen Jahr brachten die rund 500.000 Jungen und Mädchen aus allen 27 katholischen Diözesen so mehr als 40 Millionen Euro zusammen.

"Ihr zeigt, dass ihr im Zeichen des Sterns viel bewegen könnt", würdigte die Kanzlerin das Engagement der Kinder und Jugendlichen. Gerade Kinder hätten es in anderen Teilen der Erde sehr viel schwerer als bei uns, ganz besonders Kinder mit Behinderungen.

Angela Merkel gibt Geldschein in eine Spendendose

Die Kanzlerin spendet

Foto: REGIERUNGonline/Bergmann

Über 100 junge Sternsingerinnen und -singer waren stellvertretend für ihre Mitstreiter in ganz Deutschland ins Kanzleramt gekommen. Merkel versprach ihnen, sich bei Begegnungen mit Regierungschefs ärmerer Länder künftig so oft es geht für Menschen mit Behinderungen einzusetzen. So reise sie in diesem Jahr etwa nach Indien und will das Thema dort ansprechen.

Die Bundeskanzlerin unterstrich, dass die Integration von Menschen mit Behinderungen auch hierzulande im Interesse aller sei: "Gemeinsam sind wir am stärksten, weil dann jeder seine besonderen Fähigkeiten einbringen kann", sagte Merkel.

Unterstützung wirkt  zum Beispiel in Kambodscha

Im Gewand der Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland bitten die rund 500.000 Jungen und Mädchen aus allen 27 katholischen Diözesen von Aachen bis Würzburg singend um Spenden für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.

Schwerpunkt der diesjährigen Aktion ist Kambodscha. Am Beispiel des asiatischen Landes wollen die Sternsinger deutlich machen, dass auch Kinder mit einer Behinderung in Entwicklungsländern immer wieder Stärke zeigen – und Potenziale wie ihre Altersgenossen bieten.

Kambodscha leidet immer noch unter den Folgen der Diktatur und des jahrelangen Bürgerkrieges. Millionen versteckter Landminen verstümmeln bis heute Menschen. Auch Mangelernährung und die schlechte Gesundheitsversorgung im Land sind Ursachen für Behinderungen, vor allem bei Kindern.

Ohne Beine Fußball spielen, ohne Hände schreiben? In Kambodscha zeigen starke Kinder, dass das geht. Sie beweisen, dass man auch mit einer Behinderung alles erreichen kann – mit der nötigen Unterstützung. Die Sternsinger tragen zu dieser Unterstützung nach Kräften bei.

Sternsinger schreiben den Segen an eine Wand im Kanzleramt

Foto: REGIERUNGonline/Bergmann

Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Dreikönigssingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als 730 Millionen Euro haben die Sternsinger bislang gesammelt. Sie haben damit rund 58.700 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt.

Zum 53. Mal sind die Sternsinger dieses Jahr in Deutschland unterwegs, um Geld für notleidende Kinder in aller Welt zu sammeln, bereits zum 27. Mal brachten sie ihren Segen ins Bundeskanzleramt. Träger sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

An die Haustür der Spenderinnen und Spender schreiben Sänger mit Kreide "C+M+B" sowie die Jahreszahl. Die Buchstaben stehen nicht, wie häufig angenommen, für die Namen der Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Die Inschrift erbittet vielmehr auf Lateinisch den Segen Christi für das Haus des Spenders („Christus Mansionem Benedicat“).