Hintergrund: die neuen Regierungskonsultationen und die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen

Deutschland führt Regierungskonsultationen mit einer Reihe von Staaten, darunter Frankreich, Italien, Polen, Russland und Spanien. Regelmäßige Treffen der Regierungen (und nicht nur der Chefs) sorgen dafür, dass wichtige Themen intensiv diskutiert werden können. In der Regierungszeit von Bundeskanzlerin Merkel sind als außereuropäische Staaten Israel und im Mai dieses Jahres Indien dazu gekommen.

Konsultationen mit China sollen künftig etwa einmal jährlich stattfinden. Für China handelt es sich bei der Begegnung in Berlin um die ersten Regierungskonsultationen überhaupt. Ein Jahr vor dem vierzigsten Jahrestag der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen im Jahr 1972 werden die vielfältigen Dialogforen im deutsch-chinesischen Rahmen damit um eine neues, besonders hochrangiges und intensives Format ergänzt.

Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich in einem atemberaubenden Tempo zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. 1972 exportierten deutsche Unternehmen Waren für gerade 270 Millionen Dollar, im Jahr 2010 betrugen die deutschen Ausfuhren nach China 53,6 Milliarden Euro (+43,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die deutschen Einfuhren aus China beliefen sich auf 76,5 Milliarden Euro (+35 Prozent gegenüber dem Vorjahr).

Seit 2002 ist China nach den USA und noch vor Japan der zweitwichtigste deutsche Exportmarkt außerhalb Europas: Deutschland ist mit Abstand Chinas größter Handelspartner in Europa und steht in der Rangfolge der weltweiten Handelspartner Chinas auf Platz sechs.