Handelsabkommen mit Japan vorantreiben

Kanzlerin besucht Pharmaunternehmen Handelsabkommen mit Japan vorantreiben

Bundeskanzlerin Merkel hält am Abschluss des geplanten EU-Freihandelsabkommens mit Japan fest. Beim Besuch des japanischen Pharma-Unternehmens Takeda bekräftigte sie: "Wir müssen und wollen das zu einem Abschluss bringen". Freihandel nutze beiden Ländern. Davon seien Deutschland und Japan gleichermaßen überzeugt.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht anlässlich der Einweihungsfeier der Werkserweiterung der Firma Takeda.

Oranienburg ist einer von vier deutschen Standorten des Pharmaunternehmens.

Foto: Bundesregierung/Kugler

"Wir stehen alle in einem globalen Wettbewerb, aber wir wollen aus der Perspektive Deutschlands einen offenen, freien und fairen Wettbewerb", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Blick auf die protektionistische Haltung einiger Länder. "Wir glauben nicht an Abschottung", denn sie bringe allenfalls kurzzeitig Vorteile. Das langfristige Ziel müsse eine "gemeinsame Win-Win-Situation" sein. Dies sei nur möglich, "wenn wir uns aufeinander einlassen und miteinander kooperieren." Offene Märkte seien sowohl in Handelsfragen als auch bei ausländischen Direktinvestitionen wichtig, betonte Merkel.

Freihandelsabkommen zwischen Japan und der Europäischen Union
Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU wurden im März 2013 offiziell eröffnet. Bislang fanden 18 Verhandlungsrunden statt, die letzte Anfang April 2017 in Tokio. Dabei ging es unter anderem um den Marktzugang, nichttarifäre Maßnahmen, Ursprungsregeln, Dienstleistungen, Öffentliches Vergabewesen und geistiges Eigentum. Die Gespräche verliefen konstruktiv und beide Seiten bekräftigen ihre Absicht, die Verhandlungen rasch abzuschließen.

In Oranienburg bei Berlin eröffnete Bundeskanzlerin Merkel die dritte Produktionshalle des japanischen Pharmakonzerns Takeda. In das Projekt waren rund 100 Millionen Euro investiert worden, 180 neue Arbeitsplätze sind entstanden. An Produkten zu arbeiten, die zur menschlichen Gesundheit beitragen, sei "eine wichtige Aufgabe, bei der man auch sehr gut über den Nutzen und über das, was man jeden Tag tut, berichten kann", bekräftigte die Kanzlerin.

Takeda ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit mehr als 31.300 Mitarbeitern in über 70 Ländern. Für den Weltmarkt entwickelt und produziert Takeda verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. In Oranienburg, einem von vier deutschen Standorten, werden vorwiegend feste Arzneimittelformen hergestellt. Insgesamt arbeiten in Deutschland rund 2.000 Mitarbeiter für Takeda.