Handel mit Lateinamerika verstärken

Gipfel in Brüssel Handel mit Lateinamerika verstärken

Beim EU-Lateinamerika-Gipfel hat sich Kanzlerin Merkel für einen intensiveren Handel zwischen Europa und Lateinamerika ausgesprochen. "Es ist eine Region, die sich ökonomisch gut entwickelt", betonte sie. Auf der Tagesordnung standen auch Fragen zur Klimapolitik.

Bundeskanzlerin Merkel vor Europafahne, umgeben von Staats- und Regierungschefs

Kanzlerin Merkel beim Gipfel: interessantes Treffen mit lateinamerikanischen Partnern.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Am Mittwoch und Donnerstag waren die 33 Staatschefs der "Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten" (CELAC) mit den Staats- und Regierungschef der EU zu Beratungen in Brüssel zusammengekommen.

Sie verabschiedeten eine Erklärung mit dem Titel: "Unsere gemeinsame Zukunft formen: Für eine florierende, stabile und nachhaltige Gesellschaft für unsere Bürger" sowie einen Arbeitsplan. In einer separaten politischen Erklärung wurden die Außenminister beider Regionen beauftragt, bis 2016 Vorschläge für die weitere Ausgestaltung der EU-CELAC-Beziehungen auszuarbeiten.

Interesse an guten Beziehungen

Auch von lateinamerikanischer Seite bestehe großes Interesse an guten Beziehungen zu Europa, so die Kanzlerin am Donnerstag. Den Gipfel bezeichnete sie als "interessant und spannend". Das sei in vielen Gesprächen deutlich geworden.

Sie finde es "sehr erfreulich", dass Europa in Lateinamerika eine wichtige Rolle spielen könne. "Es ist eine Region, die mit uns gemeinsame Werte teilt und sich ökonomisch gut  entwickelt", betonte Merkel.

Klima, Nachhaltigkeit, Handel

Vor der ersten Arbeitssitzung am Mittwoch hatte die Bundeskanzlerin angekündigt: "Wir werden über die Vorbereitung der Klimakonferenz in Paris am Ende des Jahres sprechen. Ebenso würde "über die Entwicklungsziele, die wir die im September bei der UNO verabschieden wollen", gesprochen. Das sei für viele Lateinamerikaner von großer Bedeutung.

Als drittes Thema des zweiten EU-CELAC-Gipfels nannte Merkel die wirtschaftliche Entwicklung. "Auch zwischen Europa und Lateinamerika sollte der Handel verstärkt werden", betonte siel und verwies auf Chinas Engagement beim Aufbau von Handelsbeziehungen mit Lateinamerika. Die EU ist der zweitgrößte Handelspartner der CELAC-Region.

Europa und die Region Lateinamerika/Karibik sind seit Jahrhunderten kulturell, politisch und wirtschaftlich miteinander verbunden. Seit 1999 treffen sich die Staats- und Regierungschefs beider Regionen in ungefähr zweijährigen Abständen. 2010 gründeten die Staaten Lateinamerikas und der Karibik die CELAC (Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten). Die CELAC hat 33 Mitgliedstaaten und umfasst sämtliche Staaten des amerikanischen Kontinents und der Karibik mit Ausnahme der USA und Kanadas. Ihre Gesamtbevölkerung beläuft sich auf mehr als 600 Millionen Menschen.

2013 fand in Santiago de Chile das erste Treffen im EU-CELAC-Format statt. Die EU-CELAC-Gipfel dienen der Erörterung aktueller politischer und wirtschaftlicher Fragen. Das Treffen in Brüssel am 10. und 11. Juni 2015 war das zweite dieser Art. Die Sitzung wurde gemeinsam geleitet von Donald Tusk, dem Präsidenten des Europäischen Rates, und dem ecuadorianischen Staatspräsidenten Rafael Correa, dem gegenwärtigen Vorsitzenden der CELAC.