Guter Ausgangspunkt für Zusammenarbeit

Merkel empfängt Emir von Katar Guter Ausgangspunkt für Zusammenarbeit

Die Bundesregierung sieht die Wirtschaftsbeziehungen zu Katar auf einem guten Weg. Sie gehe von einer engeren Zusammenarbeit in der Zukunft gerade im Umwelt- und Energiebereich aus, sagte die Kanzlerin nach einem Treffen mit dem Emir von Katar in Berlin. Merkel ging auch auf die Situation von Gastarbeitern in Katar ein.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad Al-Thani.

Empfang für den Emir von Katar: Die Wirtschaftsbeziehungen waren ein inhaltlicher Schwerpunkt des Treffens.

Foto: Bundesregierung/Steins

Kanzlerin Merkel lobte die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Katar. "Ich glaube, hier können wir noch mehr tun, aber wir gehen von einem sehr guten Ausgangspunkt aus", so Merkel nach ihrem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani in Berlin.

Es sei ja nicht nur so, dass deutsche Unternehmen in Katar investierten. Sondern Katar sei auch Investor in Deutschland. "Und alle Unternehmen, bei denen Katar beteiligt ist, schätzen diese Zusammenarbeit auch", sagte Merkel. Sie schätze Katar vor allem als strategischen Investor, der an einer langfristigen Ausrichtung der Investitionen interessiert sei.

Video Bundeskanzlerin Merkel empfängt den Emir von Katar

Umwelt- und Energiebereich im Fokus

Mit Blick auf die weitere Entwicklung meinte Merkel, dass sie insbesondere an eine enge Zusammenarbeit bei Umwelttechnologien und bei den Themen erneuerbare Energien und energieeffiziente Bauweisen glaube. Hierbei könne Deutschland ein guter Partner sein. Deutschland habe eine Vielzahl von Angeboten im Bereich der Infrastruktur.

Merkel mahnt gute Bedingungen für Gastarbeiter an

Merkel ging auch auf die geplante Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar 2022 ein. "Ich habe sehr deutlich gemacht, dass wir uns wünschen, dass gerade in einem reicheren Land der Welt wie Katar die Arbeitsbedingungen auch für Gastarbeiter gute Bedingungen sind." Der Emir erklärte hierzu, dass es Fehler gegeben habe. Vieles sei aber angepackt worden, Veränderungen seien eingeleitet worden, auch im Bezug auf die Situation der ausländischen Arbeiter. Katar arbeite ernsthaft daran, dass sich die Situation verbessere.

Thema bei dem Treffen war auch die Sicherheitslage in der gesamten Region vor Ort. Besonderer Schwerpunkt war der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Zudem wurden der Nahost-Konflikt und die Lage in Libyen und Tunesien erörtert.

Struktur der Wirtschaft in Katar: 2012 wurden etwa 58 Prozent des Bruttoinlandsproduktes vom Öl- und Gassektor erwirtschaftet. Zukünftig sollen vor allem die geplanten Milliardeninvestitionen in den Bereichen Stadtentwicklung, Verkehrsinfrastruktur sowie Dienstleistungen das Wirtschaftswachstum stützen. Dem Bereich der Finanzdienstleistungen wird besondere Bedeutung zugemessen.

Die großen katarischen Unternehmungen befinden sich überwiegend in staatlicher Hand. Katar gilt weiterhin als "Boomland" mit noch nicht ausgeschöpftem wirtschaftlichem Potenzial, dessen Markt hart umkämpft ist. Das Land ist dabei, umfangreiche Infrastrukturprojekte (Straßenbau, Kanalisation, Eisenbahn, Flughafen und Hafenbau) zu realisieren. Entsprechend seiner Position als Exporteur von Gas und Öl ist Katar ein wichtiger Akteur im internationalen Energiemarkt. Das Land verfügt über die drittgrößten Erdgasreserven der Welt.