„Multilateralismus ist kein Selbstläufer“

Global Solutions Summit „Multilateralismus ist kein Selbstläufer“

„Die Welt ist eine Schicksalsgemeinschaft.“ Mit diesen Worten eröffnete Bundeskanzlerin Merkel per Videoschalte den zweiten Tag des Global Solutions Summit in Berlin. Unter dem Motto „The Great Realignment“ diskutierten Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die wesentlichen Herausforderungen der Post-Pandemiezeit.

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Global Solution Summit

Bundeskanzlerin Merkel betonte am Freitag, dass die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft allein durch ein Miteinander der Staatengemeinschaft erfolgreich angegangen werden können.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Was ist der Global Solutions Summit?

Der Global Solutions Summit ist eine internationale Konferenz im G20-Kontext, die jährlich mit dem Ziel stattfindet, Lösungsvorschläge für drängende globale Probleme zu diskutieren. Die Politikempfehlungen richten sich vor allem an Entscheider in den G20, G7 und anderen internationalen Organisationen.

Denn, so Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Video-Rede: „Multilateralismus ist kein Selbstläufer. Um Multilateralismus als Mittel für gemeinsamen Fortschritt zu verstehen, zu akzeptieren und schließlich mit Leben zu erfüllen, bedarf es geeigneter Formate.“ Der Global Solutions Summit gehöre dazu.

Welche Themen standen auf dem Programm?

Unter dem Motto „The Great Realignment“ [deutsch: „Die Große Neuausrichtung“] wurden auch in diesem Jahr die großen Themen unserer Zeit diskutiert. „Ob globale Gesundheit, ob Klima- und Umweltschutz, ob nachhaltige Entwicklung - es mangelt nicht an großen Herausforderungen, vor denen wir weltweit gemeinsam stehen“, sagte Merkel.

Das gelte nicht zuletzt mit Blick auf die COVID-19-Pandemie als eine besondere Bewährungsprobe für die internationale Zusammenarbeit. Aber, darin ist sich die Kanzlerin sicher: „Wenn die zwanzig führenden Wirtschaftsnationen eng zusammenarbeiten, können sie viel für das globale Gemeinwohl bewirken.“

Um auch den ärmsten Ländern Zugang zu Impfstoffen, Medikamenten und Tests zu ermöglichen, unterstützt die Bundesregierung die Initiative ACT-Accelerator und deren Impfstoffsäule COVAX mit einem Beitrag in Höhe von 2,2 Milliarden Euro.

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Video „Multilateralismus ist kein Selbstläufer“

Wo sieht die Bundeskanzlerin Handlungsbedarf?

Globalen Handlungsbedarf sieht Merkel nicht nur in Fragen der Pandemiebewältigung, sondern auch in der nachhaltigeren Gestaltung der Gesellschaften und Volkswirtschaften: „Hier erwarte ich mir gerade auch von den G20 ein starkes Signal, zumal ihre Mitgliedstaaten für rund 80 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind.“

Um Klimaschutz zu einem wirtschaftlichen Erfolgsfaktor zu machen, bedürfe es entsprechender Anreize - wie etwa ein „wirklich globaler CO2-Preis“. Gleiches gelte mit Blick auf freien und fairen Handel, der „ebenfalls viel mit nachhaltiger Entwicklung zu tun hat“. Umso wichtiger seien Reformen zur Stärkung der Welthandelsorganisation.

Wer waren die diesjährigen Teilnehmer?

Zu den Teilnehmern am Global Solutions Summit, die jedes Jahr in der Mitte jeder G20-Präsidentschaft in Berlin zusammenkommen, gehören renommierte Experten aus Thinktanks, Forschungsorganisationen, Regierungsführung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

In diesem Jahr nahmen neben der Bundeskanzlerin auf deutscher Seite teil: Bundesfinanzminister Olaf Scholz, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bundesjustizministerin Christine Lambrecht sowie der Leiter der Wirtschafts- und Finanzabteilung im Bundeskanzleramt, Lars-Hendrik Röller.

Weitere Informationen über den Global Solutions Summit erhalten Sie hier .