Für Wachstum und Beschäftigung

Tag der Deutschen Bauindustrie 2014 Für Wachstum und Beschäftigung

Zentrale Bedeutung für die Bundesregierung hat die für 2015 geplante Haushaltskonsolidierung. Das bekräftigte Bundeskanzlerin Merkel auf dem jährlichen Spitzentreffen der Deutschen Bauindustrie in Berlin. Sollten sich neue Spielräume ergeben, dann sei der Verkehrsbereich von oberster Priorität.

2 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Merkel mit Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Das Schaffen von Rahmenbedingungen hänge eng mit dem Realisieren von Bauwerken zusammen, so Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Tag der Bauindustrie in Berlin.

Das Bauhauptgewerbe sei angewachsen, die Zahl der Baugenehmigungen auf einem Hoch. Nun gelte es, die Herausforderungen für die Zukunft ernst zu nehmen. "Das sind die demografische Veränderung, die Energiewende und die Investitionen in die Zukunft", so Merkel.

Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten

In ihrer Festrede betonte Merkel, dass die Vielzahl an Herausforderungen auch eine Vielzahl von Möglichkeiten bedeute. Bei der Energiewende verortete sie diese etwa im Bereich des Leitungsbaus oder der Wärmesanierung.

Als "Motor für mehr Investition" wirke aber auch die Mittelaufstockung. Mit Blick auf die Städtebauförderung führte die Bundeskanzlerin aus, dass diese geeignet sei, jährlich rund 10 Milliarden Euro an Bauinvestitionen anzustoßen. Als innovative Branche profitiere die Bauwirtschaft aber auch von den hohen Forschungs- und Innovationsausgaben der Bundesregierung.

Zentrales Anliegen bleibe aber ein ausgeglichener Haushalt im Jahr 2015. Mit Blick auf notwendige Neuinvestitionen in Verkehrsprojekte sei bei Spielräumen dieser Bereich vorrangig.

Altersgerechter Wohnraum

Beim Wohnungs- und Städtebau stünden Bund, Länder und Kommunen gemeinsam in der Verantwortung. "Wohnraum soll bezahlbar sein", so Merkel. Dabei gelte es aber auch, den demografischen Anforderungen zu entsprechen und altersgerechten Wohnraum zu schaffen. Die Bundesregierung plane daher, die Förderung altersgerechter Umbauten über die KfW wieder zu bezuschussen.

Mehr Ehrlichkeit und Klarheit

Mit Blick auf Zeit- und Kostenprobleme bei Großprojekten warnte die Bundeskanzlerin die Bauindustrie: "Meine Bitte an Sie - machen Sie keine Kostenvoranschläge im Bereich von öffentlichen Bauten, bei denen Sie vorher schon wissen, dass es eng wird." Deshalb ermuntere sie die Wirtschaft, sich mit der Politik zusammenzusetzen und die Frage zu beantworten: "Wie kommen wir hier wieder zu mehr Ehrlichkeit und auch mehr Klarheit?"

An die moralische Bereitschaft appellierte Merkel überdies in puncto Niedriglohn. Es gäbe sicherlich vielerlei Versuchungen. "Aber denken sie immer an den langfristigen, nachhaltigen Weg".

Baukonjunktur mit Rückenwind

Mit mehr als 1.000 Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft gehört der Tag der Deutschen Bauindustrie zu den wichtigsten politischen Spitzenveranstaltungen in Berlin. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto: "Investitionen, Wachstum, Beschäftigung – Was Deutschland voranbringt".

Dementsprechend erfolgreich der Start ins neue Baujahr: Die deutsche Bauindustrie rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzplus von 4,5 Prozent. Konjunkturtreiber ist auch diesmal der Wohnungsbau. Dafür sorgen vor allem niedrige Zinsen, stabile Einkommen und der anhaltende Wohnungsbedarf.

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ist der Interessenvertreter und Arbeitgeberverband der Bauindustrie. Als Dachverband umfasst er 13 Landes- und fünf Fachverbände. Das Baugewerbe ist mit etwa 2,5 Millionen Erwerbstätigen einer der größten Arbeitgeber in Deutschland.