Die deutsche Wirtschaft befindet sich laut Kanzlerin Merkel im digitalen Wandel. Um die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen zu sichern, will die Bundesregierung sie bei Forschung und Entwicklung steuerlich entlasten. Zudem betonte Merkel die Bedeutung der Handelsbeziehungen mit den USA.
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2017 wird die Wirtschaft voraussichtlich um 1,7 Prozent wachsen, die Arbeitsmarktlage sei gut. "Auch die Investitionen ziehen wieder an", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Gespräch mit den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft in München. Das betreffe sowohl staatliche Investitionen als auch die der Wirtschaft.
Die ansteigende Investitionstätigkeit spiegele den wirtschaftlichen Wandel, was Globalisierung und auch die Digitalisierung anbelange, wider. Das gelte nicht nur für die Großen, betonte Merkel. Für kleine und mittlere Unternehmen sei die steuerliche Forschungsförderung ein besonders unbürokratisches Instrument.
Insgesamt hat die Bundesregierung die Zielmarke von drei Prozent des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) für Ausgaben in Forschung und Entwicklung erreicht. Dazu tragen zu zwei Dritteln die erfreulich hohen Privatinvestitionen bei.
Die Kanzlerin zeigte sich erfreut über das klare Bekenntnis der Wirtschaftsvertreter zur Europäischen Union. Deutsche Interessen würden dort weiterhin angemessen vertreten.
Bei der umstrittenen Europäischen Dienstleistungsrichtlinie werde sich die Bundesregierung für die duale Ausbildung stark machen. Derzeit erschwere die Dienstleistungsrichtlinie die Entwicklung neuer Berufsbilder.
Einen Tag vor ihrer USA-Reise betonte die Kanzlerin, dass das Land ein zentraler Handelspartner für die Bundesrepublik Deutschland, aber auch für die ganze Europäische Union, sei. Der Handel sei für beide Seiten von Vorteil, so Merkel. Genau darüber werde sie mit Präsident Donald Trump sprechen.
In einer gemeinsamen Erklärung betonten die vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft ebenfalls die Bedeutung grenzüberschreitend offener Märkt. Kaum ein Land lebe so sehr davon wie Deutschland.
Die vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – BDI, BDA, DIHK und ZDH – treffen sich jährlich zum Dialog mit der Kanzlerin. Im Mittelpunkt des Spitzengesprächs stehen aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen. Den Rahmen bildet die Internationale Handwerksmesse in München.