Förderung durch Lehrer mit Migrationshintergrund wirkt

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Bildung Förderung durch Lehrer mit Migrationshintergrund wirkt

Schülerinnen und Schüler aus Zuwandererfamilien, die von Förderlehrern mit Migrationshintergrund unterrichtet werden, steigern ihr Leistungsvermögen deutlich. Das belegt eine Studie des "europäischen forums für migrationsstudien" (efms) der Universität Bamberg.

Das emfs hatte im Auftrag der Stiftung Mercator deren Projekt  "Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund" untersucht. Dabei zeigte sich, dass 70 Prozent der Förderschüler mit anfänglich mangelhaften Noten in Deutsch und Mathematik ihre Leistungen um mindestens eine Note steigerten. Die Schülerinnen und Schüler profitierten insbesondere dann von dem Förderunterricht, wenn sie von Lehrerinnen und Lehrern gleicher ethnischer Herkunft unterrichtet wurden.

Das Projekt hat der emfs-Untersuchung zufolge einen weiteren positiven Effekt: Die Förderlehrerinnen und –lehrer, Lehramtsstudierende mit Migrationshintergrund, werden durch die Unterrichtspraxis besser auf ihren künftigen Beruf vorbereitet – und zwar sowohl in Bezug auf ihre didaktischen und pädagogischen Kompetenzen als auch im Umgang mit kultureller Vielfalt.

Kostenloser Förderunterricht für 6.500 Jugendliche

Im Rahmen des Projektes erhalten seit fünf Jahren bundesweit 6.500 Jugendliche von 1.500 Lehramtsstudierenden kostenlosen außerschulischen Förderunterricht. Die Stiftung Mercator legt jetzt einen Matching Fund in Höhe von 2,1 Millionen Euro auf, um das Projekt nachhaltig zu sichern. Insgesamt unterstützt die Stiftung den Förderunterricht mit 10 Millionen Euro. "Der Erfolg des Projektes bestärkt uns darin, das Modell ‚Förderunterricht’ weiterzuentwickeln und fortzuführen", erklärte Bernhard Lorenz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, ist von dem Förderprojekt überzeugt. "Der Förderunterricht hat bewiesen, dass er ein pragmatisches und effektives Modell ist. Er kann eine wegweisende Funktion für die Verpflichtung einnehmen, allen Kindern eine durchgängige Sprachförderung zukommen zu lassen." Die Staatsministerin erinnerte die Länder daran, dass sie im Nationalen Integrationsplan eine entsprechende Selbstverpflichtung eingegangen sind, und betonte: "Jetzt kommt es darauf an, diese Verpflichtung flächendeckend umzusetzen."