Europäische Zusammenarbeit vertiefen

G20-Vorbereitungstreffen Europäische Zusammenarbeit vertiefen

Inklusives Wirtschaftswachstum, Klimaschutz, Partnerschaft mit Afrika – das sind nur einige der Schwerpunkte des bevorstehenden G20-Gipfels in Hamburg am 7. und 8. Juli. Beim Vorbereitungstreffen im Kanzleramt sprach Kanzlerin Merkel mit den europäischen Gipfelteilnehmern über den Ablauf des Treffens.

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Pressekonferenz im Kanzleramt mit Jean-Claude Junker (von links), Paolo Gentiloni, Mariano Rajoy, Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Mark Rutte, Erna Solberg und Donald Tusk.

Die europäischen Gipfelteilnehmer betonten beim Vorbereitungstreffen mit Merkel ihren Willen zur Kooperation.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Neben der weltweiten Schaffung inklusiven Wachstums nannte Bundeskanzlerin Angela Merkel unter anderem den Klimaschutz, die Stärkung der Rolle der Frauen, die Bewältigung der Flüchtlingskrise sowie den Kampf gegen den internationalen Terrorismus als wesentliche Ziele. "Wir wollen als europäische Teilnehmer auf dem G20-Gipfel gemeinsam einen Beitrag dazu leisten, dass wir ein entschlossenes Handeln für die Sorgen, für die Aufgaben der Welt von G20 aus aussenden." Das bekräftigte Merkel in einem Pressestatement nach dem Vorbereitungstreffen im Bundeskanzleramt in Berlin.

Die europäischen Mitglieder beziehungsweise Teilnehmer des G20-Treffens in Hamburg sind Frankreich (Emmanuel Macron), Großbritannien (Theresa May) und Italien (Paolo Gentiloni). Als Gäste kommen Spanien (Mariano Rajoy), die Niederlande (Mark Rutte) und Norwegen (Erna Solberg) hinzu. Die EU ist in der G20 durch den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker sowie EU-Ratspräsident Donald Tusk vertreten. Die Genannten waren allesamt beim Vorbereitungstreffen in Berlin zugegen.

Freier Handel ist wichtig

Die Kanzlerin warnte vor Protektionismus und Abschottung. Man dürfe sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen. Vielmehr müsse der weltweite Handel auf Fairness, multilaterale Abkommen und Regeln setzen. Das Ziel sei, dass möglichst viele Menschen weltweit vom Wirtschaftswachstum profitierten, betonte Merkel.

Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs findet am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg statt. Die G20 ist das zentrale Forum zur internationalen Zusammenarbeit in Finanz- und Wirtschaftsfragen. Die führenden Industrie- und Schwellenländer stehen für fast zwei Drittel der Weltbevölkerung, über vier Fünftel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und drei Viertel des Welthandels.

Klares Bekenntnis zum Klimaschutz

Pressekonferenz mit Italiens Ministerpräsident Gentiloni (v.l.), Spaniens Regierungspräsident Rajoy, Frankreichs Präsident Macron, Bundeskanzlerin Merkel, dem Ministerpräsidenten der Niederlande, Rutte, und Norwegens Ministerpräsidentin Solberg.

Von links: Paolo Gentiloni, Mariano Rajoy, Emmanuel Macron, Angela Merkel, Mark Rutte und Erna Solberg.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

"Wir stehen alle zum Pariser Abkommen, arbeiten aber auch daraufhin, dass wir gemeinsame Lösungen finden", bekräftigte die Bundeskanzlerin nach den Beratungen. Dies sei auch eine wichtige Botschaft an die Entwicklungsländer. Merkel stellte klar: "Wir bedauern, dass die Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Abkommen ausgetreten sind". Über Fragen des Klimawandels werde auch in Hamburg gesprochen.

Partnerschaft mit Afrika ausbauen

"Afrika ist unser Nachbarkontinent", so Merkel. "Wir sind gerade durch die Herausforderung der Migration miteinander verbunden." Daher sei die Partnerschaft mit Afrika ein weiterer Schwerpunkt. Alle Teilnehmer seien vereint im Bemühen, bestehende Probleme zu lösen, versicherte die Kanzlerin. Die deutsche G20-Präsidentschaft hat das Ziel, die Zusammenarbeit mit Afrika auszubauen. Deutschland setzt sich für eine Partnerschaft mit Afrika ein, die stabile Rahmenbedingungen für inklusives Wachstum und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung bietet.

Rolle der Frauen stärken

Bei ihrem Treffen im Bundeskanzleramt waren sich die Staats- und Regierungschefs auch einig, die Rolle der Frauen bei der Entwicklung weltweit zu verbessern. Das beziehe sich auf Fragen der Unternehmerschaft, der Bildungsmöglichkeiten und der Erwerbstätigkeit, sagte Merkel.