Europa - gemeinsam und solidarisch

Merkel beim WDR-Europaforum Europa - gemeinsam und solidarisch

Welches Europa wollen wir? Wie sieht es mit der Reform der Wirtschafts- und Währungsunion aus? Wie steht es um eine gemeinsame Außen-, Asyl- und Migrationspolitik, eine sinnvolle Entwicklungspolitik und Terrorbekämpfung? Die Bundeskanzlerin diskutierte beim WDR-Europaforum über die wichtigen Fragen zur Zukunft Europas.

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Kanzlerin Merkel beim WDR-Europaforum

Europa kann nur gemeinsam die globalen Herausforderungen meistern, sagte die Kanzlerin beim WDR-Europaforum.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Bei den globalen Herausforderungen wie Terrorismus, Klimawandel, Migration, Handel könne nur ein gemeinsames Europa in der Welt Gewicht haben, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel beim 21. WDR-Europaforum: "Jedes Land wird das alleine nicht schaffen."

"Neuer Aufbruch für Europa - gemeinsam und solidarisch" zu diesem Thema interviewten WDR-Intendanten Tom Buhrow und die Chefredakteurin des WDR-Fernsehen Sonia Seymour Mikich die Bundeskanzlerin. Das Interview fand im Rahmen des WDR-Europaforums im Auswärtigen Amt statt.

Europa braucht Kompromisse

Die Kanzlerin sprach sich erneut für eine Weiterentwicklung der Wirtschafts-und Währungsunion sowie für die Gründung eines Europäischen Währungsfonds (EWF) aus. Gleichzeitig betonte sie auch die Notwendigkeiten, bei den Reformen in Europa Kompromisse zu finden: "Manchmal habe ich Angst, dass diese Kompromissfähigkeit ein bisschen nachlässt bei uns allen." Sie sei zuversichtlich, dass auch Deutschland und Frankreich sich bei den Fragen der Währungsunion einigen: "Ich glaube, dass wir aufeinander zugehen werden", so die Kanzlerin.

Merkel bekräftigte ihren Vorschlag für ein gemeinsames europäisches Asylsystems sowie ein System der flexiblen Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten. Es gebe aber noch offene Fragen - wie etwa bei der Verteilung von Flüchtlingen. Zudem müssten die Menschen in den Entwicklungsländern Perspektiven für ihre Zukunft entwickeln können. Merkel forderte daher eine konsequente Bekämpfung der Fluchtursachen und eine gemeinsame Entwicklungspolitikstrategie wie durch den Marshallplan mit Afrika.

Das internationale WDR-Europaforum findet bereits zum 21. Mal statt. Zusammen mit der der Europäischen Kommission in Deutschland hatte der WDR seit 1997 das zweitägige Forum initiiert. Seitdem wird es jährlich veranstaltet – jeweils in verschiedenen europäischen Städten. Bei der internationalen Konferenz diskutieren europäische Spitzenpolitiker über die europäische Integration.