Epidemien weiter eindämmen

Globaler Fonds Epidemien weiter eindämmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dazu aufgerufen, im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria ein deutliches Zeichen der Menschlichkeit zu setzen. Anlass dafür war die vierte Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung dieser Krankheiten.

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Aufklärung und Vorsorge sind der Schlüssel zum erfolgreichen Kampf gegen AIDS

Foto: Version / Ralf Maro

"Deutschland war von Anfang an ein starker Partner des Globalen Fonds", erklärte die Bundeskanzlerin in ihrem Videogrußwort an die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer. "Wir wollen zur Planungssicherheit beitragen, um auf den bisherigen Erfolgen weiter aufbauen zu können." Wie viel Geld dem Fonds zur Verfügung stehe, entscheide über Millionen Einzelschicksale, so Merkel, "über Millionen bittere Leidensgeschichten, über Millionen leise Hoffnungen".

Keine Zeit zu verlieren

"No Time to lose: Sharing the Responsibility to Save Lives". Das ist das Motto der Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM).

Um Leben zu retten, muss die gesamte Staatengemeinschaft zu ihrer Verantwortung stehen. Deshalb treffen sich die Geber des Fonds zur Konferenz in Washington. Ziel der Wiederauffüllungsrunde 2014 bis 2016 sind 15 Milliarden US Dollar.

Deutschland - einer der größten Beitragszahler

Der Globale Fonds ist Kernbaustein des deutschen Engagements im globalen Kampf gegen HIV/Aids. Deutschland ist seit Beginn des Fonds ein wichtiger Partner. In den kommenden drei Jahren wird es mit einem Beitrag von 600 Millionen Euro einer der größten Beitragszahler bleiben.

"Grundlage unseres Engagements ist das Menschenrecht auf Gesundheit für alle Menschen, ungeachtet des Geschlechts, der Religion, sexueller Orientierung, Hautfarbe oder Herkunft", betonte Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel im Vorfeld der Konferenz.

Dort, wo dieses Recht verletzt werde, Menschen ausgegrenzt oder kriminalisiert würden, breite sich der HI-Virus leichter aus. Deshalb seien Information, Bildung und diskriminierungsfreier Zugang zu Gesundheitsleistungen der Schlüssel für nachhaltige Erfolge in der HIV-Bekämpfung.

Der GFATM ist weltweit der führende Finanzierungsmechanismus zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria: Er finanziert ein Drittel der internationalen Investitionen der HIV-Eindämmung. Für die Bekämpfung von Tuberkulose stellt er 90 Prozent der international bereit gestellten Mittel. Für die Bekämpfung von Malaria stellt er die Hälfte der internationalen Mittel. Die UN-Sondergeneralversammlung hatte im Juni 2001 in New York die Einrichtung des Fonds beschlossen.

Der Fonds hat bereits beachtliche Ergebnisse erzielt: Durch seine Investitionen konnte 8,7 Millionen Menschen das Leben gerettet werden. Er ist ein deshalb ein zentrales Instrument für die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele 4, 5 und 6.

Zuschüsse wirkungsvoll einsetzen

In Zukunft wird sich der Fonds verstärkt auf die ärmsten Länder mit den größten Bedarfen ausrichten. Zudem werden einzelne Länderprogramme künftig stärker berücksichtigen, wie wirkungsvoll vorausgegangene Zuschüsse eingesetzt worden sind. Ebenso werden die Risiken bei der Mittelauszahlung und -verwendung eingeschätzt. Gleichzeitig wird untersucht, welche eigenen finanziellen Ressourcen die Kooperationsländer mobilisieren konnten.

Die Wende ist geschafft

Weltweit ist die Zahl der Neuinfektionen mit HIV/Aids zurückgegangen: Seit 2001 um über ein Drittel. Der Höhepunkt der Epidemie war 1997. Intelligente Prävention und Behandlung könnten langfristig zum Sieg über die Krankheit führen, so Bundesentwicklungsminister Niebel im Vorfeld der Konferenz.

Weltweit leben heute rund 35 Millionen Menschen mit HIV, viele davon in Entwicklungsländern. "HIV und Aids sind nicht nur eine menschliche sondern auch eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Katastrophe", sagte Niebel anlässlich des Welt-Aids Syndrome-Tages. Die Bekämpfung von Aids sei daher eine der Prioritäten der deutschen Entwicklungspolitik.