"Aushängeschild für unser Land"

Dank an Fachkräfte "Aushängeschild für unser Land"

Vor 50 Jahren hat der Deutsche Bundestag mit dem Entwicklungshelfergesetz ein wegweisendes Instrument beschlossen. Bei einer Jubiläumsveranstaltung dankte die Kanzlerin den Fachkräften der Entwicklungszusammenarbeit - ihre Arbeit mache sie zu "Botschaftern unseres Landes".

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Angela Merkel bei ihrer Rede auf der Jubiläumsveranstaltung zum 50. Jahrestag des Entwicklungshelfergesetzes

Merkel ermutige die zurückgekehrten Entwicklungshelfer, in Deutschland von ihren Erfahrungen zu berichten.

Foto: Bundesregierung/Zahn

"Ein herzliches Willkommen zurück zu Hause in Deutschland!" rief Bundeskanzlerin Merkel zu Beginn ihrer Rede in der Berliner St. Elisabeth-Kirche den zurückgekehrten Fachkräften der Entwicklungszusammenarbeit zu. Mit ihrem Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung hätten sie "vielen, vielen Menschen Hoffnung" gemacht.

Wichtige Absicherung der Fachkräfte

Anlass der Veranstaltung war der 50. Jahrestag des Entwicklungshelfergesetzes, dass 1969 vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde. Seitdem haben rund 30.000 Entwicklungshelferinnen und -helfer ihr Wissen und Können für das wichtige Engagement weltweit zur Verfügung gestellt.

Das Gesetz sichert die Fachkräfte bei ihrer Arbeit im Ausland rechtlich und sozial ab. Dies sei "angesichts der oft schwierigen und teilweise auch gefährlichen Arbeitsbedingungen auch absolut notwendig", betonte die Kanzlerin.

Deutschland hat im Jahr 1969 als erstes europäisches Land ein Entwicklungshelfer-Gesetz (EhfG) geschaffen. Das Gesetz trägt dazu bei, Freiwillige besser sozial abzusichern und eine rechtliche Grundlage zwischen Entwicklungshelfern und Trägerorganisation zu schaffen.

"Dankeschön von ganzem Herzen"

Angela Merkel nutzte die Gelegenheit, um das Engagement der Entwicklungshelfer zu würdigen: "Ihre Arbeit in aller Welt ist ein Aushängeschild für unser Land, für Deutschland", erklärte die Kanzlerin. Sie zeigten mit ihrer Arbeit, wofür Deutschland stehe: "für grundlegende Werte, allen voran die Achtung der Menschenwürde, für einen respektvollen und partnerschaftlichen Umgang und auch für Verlässlichkeit."

In mehr als 100 Staaten helfen Fachkräfte aus Deutschland heute dabei, die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern. Merkel betonte, dass diese Arbeit ein Wagnis sei, ein Einlassen auf Unbekanntes: "Dankeschön von ganzem Herzen dafür!"   

Fachkräfte sollen von ihren Erfahrungen berichten

Bei aller Vielfalt der deutschen Entwicklungsdienste bleibe der zentrale Leitgedanke deutscher Entwicklungszusammenarbeit, "dass wir einen Beitrag zu wirtschaftlichem, sozialem und politischem Fortschritt in Entwicklungs- und Schwellenländern leisten wollen." Dieses Ziel liege in einer eng vernetzten Welt "zugleich immer auch in unserem eigenen Interesse", unterstrich Merkel. 

Damit das Verständnis für Entwicklungszusammenarbeit wachse, ermutigte Merkel die zurückkehrenden Fachkräfte, von ihren konkreten Erfahrungen zu berichten. Sie könnten am eigenen Beispiel zeigen, "wie ein gutes Zusammenleben in der Welt gestaltet werden kann" und das jeder und jede "auch ein Stück dazu beitragen kann."

Klimawandel, Wirtschaftskrisen, militärische Konflikte, Terrorismus, Flucht und Migration - diese und weitere große Herausforderungen "betreffen ja unser aller Wohlergehen auf der Welt". Um sie zu bewältigen, sei es unerlässlich, dass "wir multilateral statt unilateral, weltoffen statt isolationistisch, global statt national, gemeinsam statt allein denken", betonte die Kanzlerin.

Leistungen der Entsendedienste

Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion sprach die Kanzlerin mit zurückgekehrten Fachkräften sowie Vertretern verschiedener Entwicklungsdienste, die seit Jahren Experten und Multiplikatoren entsenden. Von besondere Bedeutung ist hier die Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste, die die Entwicklungshelferinnen und -helfer für ihre Einsätze vorbereitet, vor Ort begleitet und bei ihrer Rückkehr unterstützt.

Die Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste e.V.  wurde 1993 als Dachverband der sieben Entwicklungsdienste in Deutschland gegründet. Die sieben Organisationen sind vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als "Träger des Entwicklungsdienstes" anerkannt und unterstützen die deutsche Entwicklungszusammenarbeit durch die Entsendung von berufserfahrenen Fachkräften.