Ein Rucksack voller Erfahrungen

Bundesfreiwilligendienst Ein Rucksack voller Erfahrungen

Zum ersten Jahrestag sind Bundesfreiwillige des ersten und des zweiten Jahrgangs ins Kanzleramt gekommen. Eingeladen hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Familienministerin Kristina Schröder.

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Bundeskanzlerin Merkel und Familienministerin Schröder im Kreis von Bundesfreiwilligendienstleistenden

Dank für das hohe persönliche Engagement: Bundeskanzlerin Merkel und Familienministerin Schröder überreichen den Freiwilligen einen Rucksack

Foto: Bundesregierung/Steins

Hohes persönliches Engagement

Dort fand eine ganz besondere Form der Staffelübergabe statt: Bundesfreiwillige (BFDler) des ersten Jahrgangs trafen auf BFDler, die gerade am Beginn ihrer Dienstzeit stehen. Symbolisch für alles, was man beim Bundesfreiwilligendienst brauchen kann, überreichte eine ausscheidende Freiwillige einen Rucksack an einen neuen BFDler. Die Bundeskanzlerin und die Familienministerin sprachen den Bundesfreiwilligen ihren Dank aus.

Gut ein Jahr ist es her, dass der neue Freiwilligendienst eingeführt wurde. "Die ganze Bundesregierung ist stolz auf Ihre Mitarbeit, weil sie der ganzen Gesellschaft dient", sagte die Bundeskanzlerin gegenüber den etwa 100 Bundesfreiwilligen, die sie nach Berlin eingeladen hatte.

Zum 1. Juli 2011 war gleichzeitig mit der Wehrpflicht auch der Zivildienst ausgesetzt worden. Anstelle des Pflichtdienstes ist der Bundesfreiwilligendienst getreten: Eine große Umstellung mit vielen Herausforderungen, bei der besonders die Einsatzstellen und deren Träger gefordert waren. Bundeskanzlerin Merkel: "Mein Dank geht auch an die Trägerorganisationen. Sie haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt und sich auf die Veränderungen eingestellt."

Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Die Familienministerin machte auf den neu geschaffenen Freiwilligenausweis aufmerksam: "Die einheitlichen Freiwilligendienstausweise eröffnen allen Institutionen und Unternehmen die Möglichkeit, zum Beispiel mit Fahrpreis- oder Kinokartenermäßigungen ihrerseits den Einsatz der Freiwilligen anzuerkennen."

Die Kanzlerin hob auch das Potenzial Älterer beim Bundesfreiwilligendienst hervor: "Die Erfahrungen älterer Menschen – das ist zu wenig genutztes Kapital." Im Gegensatz zu anderen Freiwilligendiensten gibt es beim Bundesfreiwilligendienst keine Altersbeschränkung. Zur Zeit sind gut 20 Prozent der Bundesfreiwilligen älter als 50 Jahre.

Die Arbeitsfelder, in denen man den neuen Freiwilligendienst absolvieren kann, sind vielfältig. Einsatzstellen gibt es in sozialen Einrichtungen, im Kulturbereich, beim Umweltschutz und auch bei Sport- und Gesundheitsorganisationen. Jeder Einzelne der zur Zeit etwa 35.000 aktiven BFDler leistet einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl. "Das kommt denen zugute, um die es geht: Kinder, Kranke und Menschen mit Behinderungen. Deutschland ist dadurch ein Stück reicher und menschlicher geworden", sagte die Bundeskanzlerin.

Fakten zum Bundesfreiwilligendienst:

Den Bundesfreiwilligendienst kann jeder leisten, der seine Pflichtschulzeit absolviert hat. In der Regel dauert der Bundesfreiwilligendienst (BFD) 12 Monate. Man kann den Dienst aber auch auf 6 Monate verkürzen oder auf maximal 24 Monate verlängern.

Die Einsatzstellen zahlen den Freiwilligen ein Taschengeld von bis zu 336 Euro monatlich sowie die Beiträge zur Sozialversicherung. Außerdem können Berufskleidung, Unterkunft und Verpflegung gestellt oder die Kosten ersetzt werden. Dies gilt ebenso für Fahrtkosten.

Zuständig für die Durchführung des Bundesfreiwilligendienstes ist das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA).

Um BFDler zu werden, sucht man sich zunächst eine Einsatzstelle, entweder auf direktem Weg oder über die Platzbörse des BAFzA. Weitere Informationen unter der Hotline 0221 - 36730 oder bei www.bundesfreiwilligendienst.de .