Regelmäßig zu helfen - das ist etwas ganz Besonderes

Kanzlerin zum Ehrenamt Regelmäßig zu helfen - das ist etwas ganz Besonderes

Bundeskanzlerin Merkel hat bei einem Empfang in Deggendorf (Bayern) die Bedeutung des Ehrenamtes hervorgehoben. Die Vielfalt im Lande werde "im Wesentlichen auch vom Ehrenamt getragen". Zugleich kündigte die Kanzlerin eine Neufassung des Ehrenamtsgesetzes an, das unter anderem Verbesserungen im Steuerrecht mit sich bringen werde.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Ehrenamtsvertretern.

Merkel voller Anerkennung: "Sie alle tun etwas dafür, dass Menschen für Menschen da sind."

Foto: Bundesregierung/Bergmann

An diesem Abend drehte sich im bayerischen Deggendorf alles rund ums Thema Ehrenamt gedreht. Rund 2000 geladene Gäste waren in der Stadthalle bei der Veranstaltung "Ehrenamt im Dialog" dabei, der Großteil von ihnen selbst ehrenamtlich tätig. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war gekommen, um den ehrenamtlich engagierten Menschen stellvertretend zu danken, aber auch um sich ihre Anliegen anzuhören.

Die Vielfalt Deutschlands werde "im Wesentlichen auch vom Ehrenamt" getragen, so die Kanzlerin. Sie wandte sich an die Engagierten ganz direkt: "Sie setzen Ihre Zeit ein, und Zeit ist vielleicht das knappste Gut im 21. Jahrhundert. Sich stundenweise Zeit zu nehmen, etwas für andere zu tun, zu helfen – und das regelmäßig -, das ist schon etwas ganz Besonderes."

Ob bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Verein oder bei der Freien Wohlfahrtspflege: Derzeit engagieren sich mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Ehrenamt  und bürgerschaftliches Engagement tragen aktiv zur Sicherung der Daseinsvorsorge, zum Erhalt des Miteinanders und zur Lebensqualität bei.

Politik sorgt für gute Rahmenbedingungen

Damit sich Menschen für andere Menschen einsetzen könnten, müsse die Politik die Voraussetzungen schaffen, so Merkel. Die Bundesregierung habe sich daher vorgenommen, "in dieser Legislaturperiode die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt noch einmal zu verbessern", so Merkel. 

Die Kanzlerin diskutierte  nach ihrer Rede bei einer Podiumsdiskussion mit vier Deggendorfern, die bei der Feuerwehr, im Sport, in der Hospizarbeit und im Trachtenverein aktiv sind. Auch Fragen und Anregungen aus dem Publikum fanden Gehör. Vielfach wurde beispielswiese ein hoher bürokratischer Aufwand beklagt. Für sie sei die Veranstaltung in Deggendorf eine "Lernstunde", sagte Merkel.

Ehrenamtsstiftung und Neufassung des Ehrenamtsgesetzes

Merkel versicherte, sie werde die Anliegen in die politischen Beratungen mitnehmen. Die Bundesregierung habe bereits eine Stiftung für Ehrenamt und Engagement beschlossen, die Vereine bei organisatorischen Fragen unterstützen solle. Zudem sei eine Neuauflage des Ehrenamtsgesetzes geplant. Da gehe es auch um Pauschalen, Förderungen für Vereine und sonstige steuerliche Fragen, bei denen es durchaus Verbeserungen geben solle.

Selbst ehrenamtlich tätig werden
Es gibt viele Möglichkeiten und Wege, sich zu beteiligen. Deutschlandweit sind Organisationen, Vereine, Initiativen und Stiftungen auf der Suche nach engagierten Menschen.
- Einen Überblick, wo man ehrenamtlich tätig werden kann, bietet die Ehrenamtsseite des Bundesinnenministeriums.
- Der Zugriff auf deutschlandweite Ehrenamt-Portale, wie beispielsweise der "Helf-O-Mat" und die vielseitigen Angebote der 16 Bundesländer, helfen dabei, das richtige Ehrenamt für sich zu finden.
- Auch das Bundesfamilienministerium und seine Partner sind mit zahlreichen Initiativen direkt vor Ort aktiv. Auf der interaktiven Karte  kann gezielt nach Projekten in der Nähe gesucht werden.