Dritter Innovationsdialog der 19. Legislaturperiode: Innovationspotenziale der Quantentechnologien der zweiten Generation

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Forschungsministerin Anja Karliczek und Kanzleramtschef Helge Braun haben sich am 30. Januar im Bundeskanzleramt mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft zur dritten Sitzung des Innovationsdialogs zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft in der laufenden Legislaturperiode getroffen. Der Fokus der Diskussion lag auf den Wertschöpfungs- und Anwendungspotenzialen der zweiten Generation der Quantentechnologien und den damit einhergehenden großen Chancen für den Forschungs-, Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland.

Die Bundesregierung hat 2018 mit dem Rahmenprogramm „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“ einen Anstoß zur weiteren Erforschung und insbesondere zur Weiterentwicklung innovativer Quantentechnologien hin zu marktreifen Produkten gegeben. Wie Forschende und Unternehmen hierbei weiter unterstützt und so nachhaltig zur Wertschöpfung in Deutschland beigetragen werden kann, war Gegenstand des Dialogs im Kanzleramt.

Den Quantentechnologien der zweiten Generation werden klassischerweise die folgenden vier Technologiefelder zugerechnet: quantenbasierte Sensorik, Bildgebung und Metrologie; Quantenkommunikation und -kryptografie; Quantencomputing sowie Quantensimulatoren. Die deutsche Forschungslandschaft im Bereich der Quantentechnologien nimmt dabei in der Breite und in der Spitze international eine führende Rolle ein.

Um auf dieser Basis ein deutsches Quantentechnologie-Ökosystem mit internationaler Strahlkraft zu schaffen, gilt es, die exzellenten Forschenden noch stärker untereinander und mit der Wirtschaft zu vernetzen. Denn gerade auch in für Deutschland hochrelevanten Branchen gibt es viele denkbare Anwendungsmöglichkeiten für die neuen Quantentechnologien, beispielsweise bei der Entwicklung verbesserter Katalysatoren oder auch in der Medizintechnik.

Einer gerade bei der Komponentenherstellung und im Bereich der Quantensensorik guten Ausgangsposition im internationalen Wettbewerb und auch einem allgemein steigenden Interesse der deutschen Wirtschaft an den neuen Quantentechnologien steht in Teilen noch ein Zögern der Unternehmen entgegen, aktiv in eine Entwicklung oder Erprobung der neuen Ansätze einzusteigen. Die Mitglieder des Innovationsdialogs sprachen sich daher dafür aus, Unternehmen und insbesondere kleine und mittlere Unternehmen durch die Schaffung von Informationsangeboten, Plattformen für den gemeinsamen Austausch und Infrastrukturen zur niederschwelligen Erprobung der neuen Technologien zu unterstützen.

Ebenfalls diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Bedeutung der Quantentechnologien und insbesondere des Quantencomputings für die technologische Souveränität Deutschlands und Europas. Sie waren sich einig, dass starke europäische Wertschöpfungsnetzwerke in den einzelnen Technologiefeldern hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten können.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft und Wissenschaft im Innovationsdialog sind:

  • Prof. Dr. Henning Kagermann (Vorsitzender des acatech Kuratoriums – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) – Vorsitz des Steuerkreises
  • Prof. Dr. Dr. Andreas Barner (Präsident des Stifterverbandes und Mitglied des Gesellschafterausschusses der C. H. Boehringer Sohn AG & Co. KG)
  • Dr. Martin Brudermüller (Vorstandsvorsitzender und Chief Technology Officer (CTO) der BASF SE)
  • Gabi Grützner (Geschäftsführerin der micro resist technology GmbH)
  • Prof. Dr. Jörg Hacker (Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften)
  • Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. (Direktor des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb)
  • Reiner Hoffmann (Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds)
  • Dr. Marion Jung (Geschäftsführerin der ChromoTek GmbH)
  • Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla (Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig)
  • Prof. Dr. Renate Köcher (Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach GmbH)
  • Harald Krüger (ehem. Vorsitzender des Vorstandes der BMW AG)
  • Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer (Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft)
  • Dr.-Ing. Reinhard Ploss (Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG)
  • Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh (Geschäftsführer der e.GO Mobile AG)
  • Prof. Dr. Martin Stratmann (Präsident der Max-Planck-Gesellschaft)
  • Stefan Vilsmeier (CEO der Brainlab AG)
  • Dr.-Ing. Anna-Katharina Wittenstein (Vorstand der Wittenstein SE)