Dritter Innovationsdialog der 18. Legislaturperiode: Innovationspotenziale der Mensch-Maschine-Interaktion

Im Mittelpunkt der Sitzung standen neue Formen der Interaktion von Mensch und Maschine, die in den kommenden Jahren unsere Lebens- und Arbeitswelt erheblich verändern werden. Hörimplantate, am Körper getragene Sensoren und kollaborative Roboter sind erste Vorboten dieser Entwicklung.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Innovationsdialogs waren sich einig: Der Mensch mit seinen individuellen Wünschen, Bedürfnissen und Fähigkeiten muss stets im Zentrum der Interaktion von Mensch und Maschine stehen. Dieses am Menschen orientierte Zielbild müsse Forschung und Entwicklung anleiten.

Weltweit wachsen die Märkte für Technologien und Anwendungen der Mensch-Maschine-Interaktion rasant an, wobei etablierte Wertschöpfungsketten und Branchengrenzen verschoben werden. Die Schlüssel zu mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind Produkte mit hoher Gebrauchstauglichkeit und einem begeisternden Nutzererlebnis.
Für eine weltweit führende Position Deutschlands ist das Zusammenspiel von Technologiebereichen wie dem maschinellen Lernen, der Sensorik und der Robotik entscheidend. Deutsche Anbieter könnten das Potenzial dieser Technologien noch besser nutzen, wenn die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen stärker verknüpft werden.

Betont wurde zudem, dass technologische und gesellschaftliche Fragen der Mensch-Maschine-Interaktion nicht voneinander zu trennen sind. Akzeptanz und Nutzung der neuen Anwendungen hängen von ihrer am Menschen orientierten, transparenten und partizipativen Ausgestaltung ab sowie von klaren Regeln für Datenschutz und Haftungsfragen. Dies gilt für den privaten Gebrauch ebenso wie für den betrieblichen Einsatz.
Bei der Diskussion geeigneter Rahmenbedingungen wurde schließlich auf die Bedeutung von Testfeldern und Experimentierräumen hingewiesen, in denen innovative Anwendungen der Mensch-Maschine-Interaktion entwickelt und erprobt werden können.

Der Innovationsdialog wird inhaltlich von einer Geschäftsstelle vorbereitet, die bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften angesiedelt ist.

Mitglieder aus Wirtschaft und Wissenschaft im Innovationsdialog sind:

Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Henning Kagermann (Präsident acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften) – Vorsitz des Steuerkreises

Prof. Dr. med., Dr. sc. math. Andreas Barner (Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim)

Prof. Dr. rer. physiol., Dr. h.c. Ulrike Beisiegel (Präsidentin der Georg-August-Universität Göttingen)

Dr. rer. nat. Volkmar Denner (Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH)

Ralph Dommermuth (Vorstandsvorsitzender United Internet AG)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker (Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V.)

Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. (Direktor am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb)

Dipl.-Ing. Sabine Herold (Geschäftsführerin Delo Industrie Klebstoffe GmbH & Co KGaA)

Reiner Hoffmann (Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes)

Prof. Dr. Renate Köcher (Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach)

Dr. rer. nat. Christine F. Kreiner (Vorstand der S+V Technologies AG)

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Dr.-Ing. E.h. mult. Dr. h.c. Dr. h.c. Reimund Neugebauer (Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft)

Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Norbert Reithofer (Aufsichtsratsvorsitzender der BMW AG)

Prof. Dr. Martin Stratmann (Präsident der Max-Planck-Gesellschaft)

Dr. Eberhard A. Veit (Vorstandsvorsitzender der Festo AG)

Prof. Dr. rer. pol. Yasmin Mei-Yee Weiß (Professorin für Personal und Organisation an der TH Georg Simon Ohm in Nürnberg)
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