Die Gesellschaft trägt Verantwortung

Tag der Menschen mit Behinderung Die Gesellschaft trägt Verantwortung

Der "Internationale Tag der Menschen mit Behinderung" will das Bewusstsein für behinderte Menschen stärken. Zudem soll er den Einsatz für die Belange von Behinderten fördern. Es gehe darum, "dass wir als Gesellschaft sie nicht behindern", so Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem aktuellen Video-Podcast.

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Mann im Rollstuhl im Büro.

Für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist schon viel erreicht worden

Foto: BilderBox

"Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann." Das sagte der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker bereits in seiner Weihnachtsansprache 1987.

Die Menschen sind nicht behindert - sie werden behindert. Das kann tagtäglich passieren. Beispielsweise beim Einkauf, wenn der Rollstuhl nicht durch die Regalreihen im Supermarkt passt. Mehr als sieben Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland. Weitere 17 Millionen haben gesundheitliche Beeinträchtigungen oder chronische Krankheiten.

Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember jeden Jahres wurde 1993 von den Vereinten Nationen ausgerufen.

Wie ist die Lage?

Für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist schon viel erreicht worden: Sie können so unterschiedlich leben wie Menschen ohne Behinderung. Fast zwei Millionen haben schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen und nehmen trotzdem weitgehend ungehindert am gesellschaftlichen Leben teil. Das ist eine erfreuliche Nachricht.

Etwa ein Viertel der Menschen mit Behinderung erlebt aber große Einschränkungen. Diesen Menschen steht wenig Geld zur Verfügung, weil sie oft nicht erwerbstätig sind. Sie leben selten in einer festen Partnerschaft, klagen über einen schlechten Gesundheitszustand.

Was tut die Bundesregierung?

Vor vier Jahren hat Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Vor zwei Jahren entstand der Nationale Aktionsplan. Er trägt den Titel "Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft" und hat die Inklusion zum Ziel. Inklusion bedeutet, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

Im Sommer dieses Jahres hat die Bundesregierung ihren "Teilhabebericht über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen" vorgelegt. Demnach ist Einiges schon geschafft. Eine Schlussfolgerung des Berichts lautet, dass Hilfen und Programme auf besonders gefährdete Gruppen ausgelegt werden müssen.