Deutschland profitiert vom Freihandel

Merkel bei Überseetag Deutschland profitiert vom Freihandel

Bundeskanzlerin Merkel hat sich erneut für ein transatlantisches Freihandelsabkommen ausgesprochen. Sie halte dies nach wie vor für ein wichtiges Vorhaben, sagte Merkel auf dem Überseetag in Hamburg. Deutschland profitiere "im besonderen Maße" vom weltweiten Freihandel.

2 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf dem 68. Übersee-Tag des Übersee-Clubs in Hamburg

Merkel spricht sich auch am Übersee-Tag für offene Märkten und freien Handel aus.

Foto: Bundesregierung/Scholz

Ein Freihandelsabkommen könne Standards für einen offenen und fairen Handel setzen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag beim Überseetag in Hamburg. Solche Regeln seien die Grundlage für eine gerechte Gestaltung der Globalisierung. Die Kanzlerin zeigte sich überzeugt, dass sich viele Abkommen weltweit daran orientieren werden.

Der Überseetag erinnert seit 1950 jährlich an die Verleihung der Hafenrechte an die Stadt Hamburg 1189. Veranstaltet wird er vom Überseeclub Hamburg. Seit Gründung der Bundesrepublik haben alle Bundeskanzler auf dem Überseetag eine Rede gehalten.

"Deutschland profitiert im besonderen Maße vom Freihandel", betonte die Bundeskanzlerin. Kaum ein anderes großes Industrieland sei so stabil in die Weltwirtschaft eingebunden wie Deutschland. "Nur mit offenen Märkten und freiem Handel können wir die gute wirtschaftliche und soziale Lage unseres Landes stärken", so Merkel.

Großbritannien bleibt wichtiger Partner

Bundeskanzlerin Merkel hob zudem hervor, wie wichtig auch künftig gute partnerschaftliche Beziehungen mit Großbritannien seien. Dies gelte für die Wirtschaft ebenso wie für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Klar sei aber auch: "Großbritannien wird künftig weniger eng eingebunden sein als bisher, auch im Bereich der Wirtschaft."

Merkel sprach sich für faire und konstruktive Verhandlungen aus , denn die verbliebenen 27 EU-Staaten würden Großbritannien auch künftig als guten Partner brauchen. Bei allen Überlegungen müsse man aber das Wohl der EU als Ganzes und seiner zukünftig 450 Millionen Unionsbürger im Blick haben. Es sei wichtig, dass sich die EU-27 bei den Verhandlungen "nicht spalten lässt" und in allen Fragen eng zusammenarbeite.

Sicherheit und Entwicklung gemeinsam denken

Mit Blick auf die internationale Lage stellte Merkel fest, dass man Verteidigungsausgaben und Entwicklungshilfe gemeinsam betrachten müsse. Das Zwei-Prozent-Ziel für die Verteidigungsausgaben der Nato sei genauso wichtig, wie das 0,7-Prozent-Ziel der Entwicklungshilfe.

Bundeskanzlerin Merkel reagierte damit auf Forderungen nach höheren Verteidigungsausgaben. Allen Nato-Staaten sei klar, dass sie zu einer fairen Lastenteilung bereit sein müssten. "Neben den Verteidigungsausgaben muss immer auch Diplomatie und Entwicklungshilfe zum Einsatz kommen."

Kaufleute, Industrielle und leitende Köpfe der Verwaltung gründeten den Überseeclub 1922. Ihr Ziel: ein einheitliches Handeln von Wirtschaft und Politik zum Wiederaufbau der internationalen Wirtschaft. Zudem sollen die traditionellen Beziehungen Hamburgs zu den Märkten der Welt weiterentwickelt werden.