Deutsche Hilfe für die Menschen im Libanon

Bildung, Beschäftigung, Wasser Deutsche Hilfe für die Menschen im Libanon

Auch der libanesischen Bevölkerung müsse geholfen werden, nicht nur den syrischen Flüchtlingen im Libanon. Das sagte Bundeskanzlerin Merkel beim Treffen mit dem libanesischen Premierminister Hariri. Merkel sprach dem libanesischen Volk ihre Anerkennung für die Aufnahme von mehr als einer Million Flüchtlinge aus.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsidenten der Republik Libanon, Saad Rafik Hariri, bei einem gemeinsamen Pressestatement.

Deutschland ist der zweitgrößte Unterstützer des Libanon.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Die Lage im Libanon und die Situation der Flüchtlinge in der Region standen im Mittelpunkt des Treffens: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den libanesischen Premierminister Saad Hariri in Berlin begrüßt. Wichtiges Thema des Treffens war auch die Frage, wie der Konflikt in Syrien politisch bewältigt werden kann.

Phase des Stillstandes überwunden

Die libanesische Regierung war Ende 2016 als "Regierung der nationalen Einheit" gebildet worden und hatte die Amtsgeschäfte aufgenommen. Angesichts der enormen Herausforderungen in der Region war dies ein wichtiger Schritt. Es sei eine Regierung, die die Bevölkerung und die Religionsgemeinschaften abbilde, hob Merkel in einem gemeinsamen Statement mit Hariri hervor.

Die Bundeskanzlerin wies darauf hin, dass die mehr als eine Million Flüchtlinge im Libanon die große humanitäre Bereitschaft der Bevölkerung ausweise. Die Einwohnerzahl des Libanon beträgt rund vier Millionen Menschen.

Das ganze Land im Blick behalten

Deutschland hat dem Libanon im vergangenen Jahr 386 Millionen Euro zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zur Verfügung gestellt. Doch es gehe auch darum, neben den Flüchtlingen der Bevölkerung des Libanon zu helfen, so die Kanzlerin. "Es darf also nicht der Eindruck entstehen, dass sich die internationale Staatengemeinschaft nur um die Flüchtlinge kümmere, sondern wir müssen das ganze Land im Blick haben", so Merkel.

Deutschland unterstützt die Versorgung von Flüchtlingen durch UN- und andere im Libanon tätige Organisationen. Zu den Schwerpunkten der deutschen Unterstützung gehören die Bereiche medizinische Versorgung und Bildung.

Die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Libanon konzentriert sich vor allem auf:

  • Bildung: Rehabilitierung von Schulen und Verbesserung des Lernumfelds in öffentlichen Schulen mit libanesischen und syrischen Schülern
  • Beschäftigungsförderung: Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitsuchenden im Libanon und der Funktionsfähigkeit des libanesischen Arbeitsmarkts
  • Wasser: Unterstützung von syrischen Familien und aufnehmenden Gemeinden im Libanon bei der Wasserversorgung

Syrien-Konferenz in Brüssel

Merkel verwies zudem auf die Konferenz "Supporting the Future of Syria and the Region", die am 5. April in Brüssel stattfindet. Außenminister Sigmar Gabriel wird daran teilnehmen. Deutschland ist, wie schon bei der Londoner Syrien-Konferenz im vergangenen Jahr, Ko-Gastgeber.