Deutsch-französischer Technologiedialog

Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, EU-Kommissar Thierry Breton, die Wirtschaftsminister Peter Altmaier aus Deutschland und Bruno Le Maire aus Frankreich sowie Vertreter der europäischen Wirtschaft haben heute Schritte zur Stärkung und Ausbau von Unabhängigkeit bei Zukunftstechnologien in Europa erörtert. In den zwei Videokonferenzen ging es um die Themen Wasserstoff und 5G/Dateninfrastrukturen der Zukunft. Deutschland und Frankreich stimmten darin überein, ihre Zusammenarbeit auf diesen Gebieten zu intensivieren und für die nationalen Aufbau- und Resilienzpläne gemeinsame Projekte zu entwickeln. Sie betonten die Wichtigkeit grenzüberschreitender Projekte und die Offenheit der Kooperation für weitere EU Mitgliedsstaaten.

Im Hinblick auf das Thema Wasserstoff ging die Diskussion im Wesentlichen darum, wie man den industriellen Markthochlauf von Wasserstofftechnologien durch gezielte Maßnahmen und angemessene regulatorische Rahmenbedingungen unterstützen kann. Europäische Unternehmen sollen eine führende Rolle dabei spielen, diese Technologien zur Marktreife zu bringen. Bei der Videokonferenz sprach man sich dafür aus, mit diesem Ziel die Zusammenarbeit zum Beispiel im Bereich des Aufbaus großskaliger Elektrolyse-Kapazitäten, im Bereich der industriellen Nutzung von Wasserstoff als Dekarbonisierungsoption für große Industrieanlagen, im Bereich der Entwicklung einer europäischen Wertschöpfungskette für Schlüsseltechnologien/-materialien für den Schwerlasttransport sowie im Bereich der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur zu intensivieren. Darüber hinaus sprachen sich die Gesprächsteilnehmer für einen effektiven Carbon-Leakage-Mechanismus aus und diskutierten die Wichtigkeit eines globalen Ansatzes bezüglich der für die Wasserstoffproduktion benötigten Stromquellen. Frankreich und Deutschland sind entschlossen, weitere Schritte zu unternehmen, mit dem Ziel, bis Ende des Jahres 2020 eine offizielle Auftaktveranstaltung für ein wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) zu Wasserstoff stattfinden zu lassen.

Im Hinblick auf neue digitale Technologien stand die Notwendigkeit der Stärkung der industriellen Basis in Europa im Mittelpunkt der Diskussion. Das Ziel ist, die europäische Souveränität und Kompetenz in den Bereichen Mikroprozessoren, Kommunikationstechnologien, künstlicher Intelligenz und bei wettbewerbsfähigen sowie vertrauenswürdigen Dateninfrastrukturen auf- beziehungsweise auszubauen. Die Teilnehmer kamen überein, gemeinsam weitere Kooperationen in den Bereichen Cloud-Infrastruktur, 5G und künstliche Intelligenz auszuloten und eine führende Rolle bei der Konzeption von zukünftigen IPCEI zu Mikroelektronik und zur Cloud zu spielen.

Die heute vereinbarte Zusammenarbeit bei den wichtigen Zukunftsthemen Wasserstoff und 5G/Dateninfrastrukturen der Zukunft sendet ein kraftvolles Signal für die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf diese richtungsweisenden Technologien aus. In einem weiteren Schritt werden die beiden Wirtschaftsministerien in Kooperation mit weiteren EU Mitgliedsstaaten konkrete Vorhaben benennen, die Europa in diesen Technologiefeldern weiter voranbringen werden.