Bundeswehr-Piloten waren "hocherfahren"

Hubschrauber-Absturz in Mali Bundeswehr-Piloten waren "hocherfahren"

Verteidigungsministerin von der Leyen hat am Montag im Camp Castor in Mali mit Soldatinnen und Soldaten über den Hubschrauberabsturz gesprochen. Nun haben Bundeswehr, Angehörige und Öffentlichkeit bei einer Trauerfeier in Fritzlar Abschied von den beiden Soldaten genommen.

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Bundesverteidigungsministerin von der Leyen und Militärpfarrer Andreas Bronder sprechen beim Feldgottesdienst im Camp Castor in Gao im Afrikanischen Mali.

Von der Leyen ist am Montag nach Mali gereist, wo zwei Bundeswehrsoldaten ums Leben gekommen waren.

Foto: picture alliance / Britta Pedersen

Bei ihrem Besuch in Mali hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen Zweifeln an der Erfahrung und dem Training der Piloten widersprochen. Die beiden verunglückten Piloten der Bundeswehr seien hocherfahren und kompetent gewesen, so die Ministerin.

Der Hubschrauber vom Typ Tiger war am 25. Juli etwa 70 Kilometer nördlich von Gao abgestürzt. Dabei waren zwei Soldaten ums Leben gekommen. Sie waren Teil des Bundeswehrkontingentes, das im Rahmen des Einsatzes der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) eingesetzt ist. Die Ursache des Absturzes ist derzeit noch unklar.

Absturzursache wird ermittelt

An der Absturzstelle des Hubschraubers der Bundeswehr nordöstlich von Gao in Mali wurden inzwischen die Flugschreiber geborgen. Sie sind schwer beschädigt und wurden nach Deutschland gebracht. Dort werden sie ausgewertet, um die genaue Unfallursache zu ermitteln.

Experten vor Ort warnten davor, vorschnell Schlüsse zu ziehen: Das unterstrich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei ihrem Besuch in Mali. Sie habe dem Team ihre volle Rückendeckung bei der schwierigen Ursachenforschung zugesichert. Die Experten sollten sich die notwendige Zeit nehmen, um mit der gebotenen Sorgfalt zu ermitteln, so die Ministerin.

Am 27. Juli ist ein Untersuchungsteam unter Führung des Luftfahrtamts der Bundeswehr in Mali eingetroffen. Es wird die Unfallursache des abgestürzten Hubschraubers in Gao untersuchen.

Trauerfeier im Kaiserlichen Dom Fritzlar

Unterdessen haben am Donnerstag bei einer Trauerfeier an ihrem Heimatstandort in Fritzlar Bundeswehr, Angehörige und Öffentlichkeit Abschied von den beiden Soldaten genommen.

Die Zeremonie fand im Kaiserlichen Dom Sankt Peter in Fritzlar statt. Verteidigungsministerin von der Leyen und Generalinspekteur Volker Wieker nahmen daran teil. "Die Trauernden verneigten sich vor "dem höchsten Opfer", das die beiden Piloten aus Fritzlar für Deutschland erbracht hätten, sagte die Ministerin in einer Rede .

Bereits am vergangenen Samstag (29. Juli) waren die beiden Soldaten in die Heimat überführt worden.

Merkel: Tief empfundenes Mitgefühl

Unmittelbar nach dem Absturz des Hubschraubers hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsministerin von der Leyen den Angehörigen ihr Beileid ausgesprochen. "Die gesamte Bundeswehr trauert um diese tapferen Soldaten", erklärte von der Leyen.

"Im Namen der gesamten Bundesregierung spricht die Bundeskanzlerin den Angehörigen der beiden verstorbenen Soldaten ihr tief empfundenes Beileid und Mitgefühl aus", teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am 25. Juli mit.

Beide Bundeswehr-Offiziere waren Angehörige des Kampfhubschrauberregimentes 36 im hessischen Fritzlar.

Frieden in Mali weiter absichern

Deutschland unterstützt die UN-Mission Minusma in Mali seit Anfang des Jahres mit mehr Soldaten. Die Personalobergrenze des Mandats wurde von 650 Soldatinnen und Soldaten auf 1.000 angehoben. Dies war notwendig, damit die durch den Abzug der niederländischen Hubschrauber entstehenden Lücke zu schließen.

Die deutschen Transporthubschrauber NH90 und Kampfhubschrauber Tiger wurden im ersten Quartal nach Mali verlegt. Sie sollen bis zum Ablauf des 1. Halbjahres 2018 eingesetzt werden.

Zu den Kernaufgaben der Mission gehört es unverändert, die Vereinbarungen zur Waffenruhe und die vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen den Konfliktparteien zu fördern. Neben dem deutschen Engagement bei Minusma beteiligt sich Deutschland an der militärischen Ausbildungs- und Beratungsmission EUTM in Mali.