Bei einem Überraschungsbesuch im nordafghanischen Kundus hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz gedankt. Das militärische Engagement am Hindukusch diene auch der Sicherheit Deutschlands, so Merkel.
Begleitet wurde die Kanzlerin von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker.
Es war der dritte Besuch der Bundeskanzlerin in Afghanistan. Derzeit sind dort nahezu 5.000 Soldatinnen und Soldaten stationiert. "Wir haben hier nicht nur kriegsähnliche Zustände, sondern Sie sind in Kämpfe verwickelt, wie man sie im Krieg hat", sagte Merkel vor den Soldaten im Feldlager der Bundeswehr in Kundus.
Zum Ziel der Bundesregierung, Ende 2011 erste Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan abzuziehen, erklärte Merkel, dass die Lage dann auch so sein müsse, das man dies verantworten könne.
In Masar-i-Scharif kam die Kanzlerin mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai und dem Kommandeur der Internationalen Schutztruppe Isaf, US-General David Petraeus, zusammen. Die Fortschritte beim Aufbau der Verwaltung und bei der Korruptionsbekämpfung seien noch nicht so, wie wir uns das vorstellen würden, betonte Merkel.
Der Besuch der Bundeskanzlerin wurde vom Tod eines deutschen Soldaten überschattet, der am Freitag in der nordafghanischen Provinz Baghlan starb. In einer Schweigeminute gedachten die Kanzlerin und die Soldaten des Toten. Merkel sprach von einem "tragischen Unfall". "Es ist grausam, eine Woche vor Weihnachten die Nachricht vom Tod des geliebten Sohnes und Bruders zu bekommen."