Brücke zwischen Jung und Alt

Gesellschaftlicher Zusammenhalt Brücke zwischen Jung und Alt

Seit zehn Jahren bringt die "Generationsbrücke Deutschland" pflegebedürftige Menschen und Kinder zusammen. Damit stärke das Sozialunternehmen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und baue gerade den Älteren eine "Brücke hin zu neuem Lebensglück", lobte Bundeskanzlerin Merkel.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Senioren und Kindern anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der "Generationsbrücke Deutschland".

Seit 2018 ist die Bundeskanzlerin Schirmherrin der "Generationsbrücke Deutschland", die den Austausch zwischen Kindern und pflegebedürftigen Menschen fördert.

Foto: Bundesregierung/Steins

Der demografische Wandel ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Einer zunehmend geringer werdenden Anzahl von Kindern und Jugendlichen stehen immer mehr alte und pflegebedürftige Menschen gegenüber. Hier setzt die "Generationsbrücke Deutschland" an, die nun mit einem Festakt ihr zehnjähriges Bestehen feierte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte bei der Veranstaltung: "Unabhängig vom Alter aufeinander zuzugehen und füreinander da zu sein, wird angesichts der demografischen Entwicklung immer wichtiger." Nichts könne den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Großen wie im Kleinen besser stärken als Begegnungen.

Einzigartiges Konzept

Das generationenverbindende Konzept der "Generationsbrücke" ist einzigartig. Bundesweit bringt das Sozialunternehmen Pflegebedürftige und Kinder aus Schule oder Kita zusammen. Der Zusammenhalt von verschiedenen Teilen der Gesellschaft und das Verständnis füreinander sollen damit gestärkt werden. Gelingen tut dies durch beispielsweise gemeinsames Singen, Spielen, Basteln und Erzählen.

Wichtig ist, dass die Kinder in Kita und Schule gut und altersgerecht auf den ersten Besuch im Pflegeheim vorbereitet werden. So bekommt jedes Kind einen festen "Partner". Das schafft Vertrauen. Darüber hinaus sind die Besuche langfristig angelegt sind: Ein Schuljahr lang kommen die Kinder im monatlichen oder vierzehntägigen Rhythmus zu Besuch in die Pflegeheime.

Das Projekt ist ein Gewinn für beide Seiten: Die Heimbewohner erfahren Zuwendung durch die junge Generation, auch wenn sie selbst vielleicht keine Enkelkinder haben. Die Kinder wiederum können von der Lebenserfahrung der älteren Menschen lernen und ihre Sozialkompetenzen weiterentwickeln.

Menschen brauchen Teilhabe am sozialen Leben und deshalb Begegnungen und das Gefühl, gebraucht zu werden, so die Kanzlerin. "Es geht um Seelenpflege."

Die "Generationsbrücke Deutschland"  hat sich seit ihrer Gründung 2009 zu einem Sozialunternehmen entwickelt, das mit rund 220 Kooperationspartnern zusammenarbeitet. Rund 50 Prozent ihres Kapitalbedarfs erwirtschaftet die Generationsbrücke selbst. Darüber hinaus wird sie derzeit unter anderem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Deutschen Caritasverband und der BMW Foundation Herbert Quandt gefördert.

Pflegeberuf stärken

Um die wachsende Herausforderung einer alternden Gesellschaft zu meistern, bedürfe es einer guten und verlässlichen Pflege, sagte Merkel. Dafür seien die Pflegekräfte wesentlich.

Auch die Bundesregierung habe sich in den letzten Jahren stark mit diesem Thema beschäftigt. Es gehe um die Frage, wie der Pflegeberuf attraktiver gemacht werden könne. Neben guten Bedingungen – wie verlässlichen Arbeitszeiten – gehe es auch um Wertschätzung und um eine Aufwertung des Berufsbildes.

Die Abschaffung des Schulgeldes und die Einführung einer Ausbildungsvergütung seien bereits beschlossen. Jetzt rücke die Frage von flächendeckenden Tarifverträgen in den Blick, denn noch immer gebe es "unglaublich unterschiedliche Bezahlungen" in diesem Bereich, so die Kanzlerin.