Bankenabgabe: Risikovorsorge international

Großbritannien Bankenabgabe: Risikovorsorge international

Deutschland und Großbritannien wollen bei der internationalen Finanzmarktregulierung an einem Strang ziehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich erfreut, dass auch die britische Regierung eine Bankenabgabe einführen will. Am Nachmittag hatte die Kanzlerin in der britischen Hauptstadt eine hohe Auszeichnung entgegengenommen.

Spaziergang im Garten

Vor der Verleihung: Besuch in "Chequers", Landsitz des Premierministers

Foto: REGIERUNGonline/Kugler

Gemeinsam strebe man nun eine Koordination innerhalb der Europäischen Union an, sagte Merkel nach einem Gespräch mit dem britischen Premierminister Gordon Brown. Beim nächsten G20-Gipfel könnten die Europäer dann zusammen mit den Amerikanern auf einen weltweiten Ansatz drängen: um sicherzustellen, „dass Banken, wenn sie in eine Krise geraten, in Zukunft nicht den Steuerzahler belasten, sondern ihr Risiko selbst tragen können“, so die Kanzlerin.

Tags zuvor hatten Deutschland und Frankreich entsprechende Abgaben für Kreditinstitute beschlossen. Diese sollen sich am Risiko der Geschäfte und der Größe des Instituts orientieren.

„In Großbritannien wird das sehr konstruktiv diskutiert, genauso wie in den Vereinigten Staaten von Amerika. Es gibt hier ein hohes Maß an Übereinstimmung“, zeigte sich Merkel zuversichtlich.

Die Bundeskanzlerin war am Gründonnerstag zu politischen Gesprächen auf den Landsitz des Premierministers gereist – und um in London eine hohe Auszeichnung entgegenzunehmen...

Die britische „Royal Society“ hat der Bundeskanzlerin ihre „King Charles II Medal“ verliehen. Die Royal Society ist eine weltweite renommierte Gelehrtengesellschaft zur Wissenschaftspflege. Sie dient als nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreichs. In diesem Jahr feiert sie ihr 350-jähriges Bestehen.

Die „ King Charles II Medal“  wurde 1997 gestiftet, um ausländische Staats- und Regierungschefs zu ehren, die in ihren Ländern herausragende Beiträge zur Förderung von Forschung und Wissenschaft geleistet haben. Bisherige Preisträger sind der japanische Kaiser Akihito (1998) und der frühere indische Staatspräsident Abdul Kalam (2007).