Auf gutem Weg nach Europa

Deutschland/Kroatien Auf gutem Weg nach Europa

Der EU-Beitritt seines Landes stand im Mittelpunkt der Gespräche, als Kroatiens Ministerpräsident Zoran Milanović zu Gast bei der Bundeskanzlerin war. Nach der Ratifizierung durch die bisherigen EU-Staaten soll Kroatien am 1. Juli 2013 das 28. Mitglied der Union werden.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt den kroatischen Ministerpräsidenten Zoran Milanović mit militärischen Ehren

Mit militärischen Ehren: Bundeskanzlerin Merkel begrüßt den kroatischen Regierungschef Milanović

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Nach langen Verhandlungen konnte am 9. Dezember 2011 der Beitrittsvertrag unterzeichnet werden. Bis Kroatien das 28. Mitglied der EU werden kann, müssen noch 17 Staaten den Beitrittsvertrag ratifizieren. Das Bundeskabinett hat im August den entsprechenden Gesetzentwurf angenommen. Er liegt jetzt dem Bundestag zur Billigung vor.

"Wir freuen uns auf das neue Mitglied"

Auf der Pressekonferenz sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel von den guten wirtschaftlichen Entwicklungen und lobte die kroatischen Reformbestrebungen. Zudem hob sie die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen beider Länder hervor. Die Kanzlerin dankte Kroatien für die gute Zusammenarbeit innerhalb der Isaf in Afghanistan. Merkel beendete ihr Statement mit den Worten: "Wir freuen uns auf das neue Mitglied der Europäischen Union."

Der kroatische Ministerpräsident dankte Deutschland für die Unterstützung in den zurückliegenden Jahren. Kroatien bemühe sich sehr, alle Anforderungen des Fiskalpaktes zu erfüllen, so Milanović. Des Weiteren warb er für deutsche Investitionen und Knowhow in seinem Land. Was Kroatien jetzt noch brauche, sei Wirtschaftswachstum.

Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Merkel und dem kroatischen Ministerpräsidenten Milanović

Große Fortschritte bei Reformen

Seit seiner Unabhängigkeit hat Kroatien unter großen Anstrengungen sein Staatswesen aufgebaut. Mit dem Beitrittsvertrag würdigt die Europäische Union die politische, rechtliche und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Es habe sich stets am Standard der EU orientiert. Bis zum tatsächlichen Beitritt müssen noch weitere Reformen in den Bereichen Wettbewerbspolitik, Justiz und Inneres erfolgen.

Deutschland unterstützt Kroatien bei der Umsetzung dieser Reformen. Mit zahlreichen Projekten hilft die Bundesregierung, die Marktwirtschaft zu stärken, die Verwaltung zu modernisieren und die Justiz zu reformieren. Dies geschieht hauptsächlich durch Beratung und Ausbildung kroatischer Fachleute.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Kroatien sind ausgezeichnet. Die jahrhundertelangen kulturellen Einflüsse und die große Zahl von Kroaten, die in Deutschland leben (mehr als 220.000 Personen), tragen zu diesem guten Verhältnis bei.
Zudem prägen die zahlreichen deutschen Touristen (2010: rund 1,6 Millionen) und der intensive wirtschaftliche Austausch die deutsch-kroatischen Beziehungen. Seit 2003 besteht in Kroatien eine Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer.
Auch die politischen Beziehungen zeichnen sich durch einen regen und intensiven Besucheraustausch auf allen Ebenen aus. Die Bundeskanzlerin war in den Jahren 2007 und 2011 in Kroatien zu Gast.