„Diese Heirat wurde eine Erfolgsgeschichte“

Kanzlerin zum NRW-Jubiläum „Diese Heirat wurde eine Erfolgsgeschichte“

Heimat der Bonner Republik, Wirtschaftsmotor, herausragender Wissenschaftsstandort – Nordrhein-Westfalen ist ein Land der Vielfalt. Vor 75 Jahren wurden das nördliche Rheinland und Westfalen vereint. Bundeskanzlerin Merkel gratulierte und zeigte sich beeindruckt von den Menschen in NRW.

2 Min. Lesedauer

Das Bild zeigt Kanzlerin Merkel am Rednerpult.

Kanzlerin Merkel sprach beim Festakt des Landes NRW auf der Düsseldorfer Galopprennbahn.

Foto: Bundesregierung

Es war die britische Militärregierung, die das nördliche Rheinland und Westfalen am 23. August 1946 zum Land NRW vereinte – in der sogenannten „Operation Marriage”. 75 Jahre später „können wir rückblickend sagen, dass dies eine weitsichtige Entscheidung der britischen Militärregierung war und dass diese Heirat eine Erfolgsgeschichte wurde“, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Festrede zum Landesgeburtstag. Nordrhein-Westfalen sei ein Land der Vielfalt – ein Agrarland und industrielles Kernland. „Ein Land, das zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Europas zählt“, betonte Merkel.

Wiederaufbau nach der Flut ist „eine Herkulesaufgabe“

Die Kanzlerin Merkel erinnerte zugleich an die Flutkatastrophe, die NRW vor wenigen Wochen getroffen hat. Es bleibe „unfassbar“: Für viele sei die Welt mit einem Schlag eine andere geworden. Der Wiederaufbau werde viel Kraft kosten, betonte Merkel. Bund und Länder würden die Menschen aber mit „dieser Herkulesaufgabe“ nicht alleine lassen. Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch den von Bund und Ländern beschlossenen nationalen Solidaritätsfonds „Aufbauhilfe 2021“ auf den Weg gebracht.

In der Stunde der Not hätten die Menschen in NRW aber auch gezeigt, was Zusammenhalt bedeute. „Freiwillige Helferinnen und Helfer aus verschiedenen Teilen des Landes haben angepackt“, betonte Merkel. Das sei – bei all dem großen Leid – „ein wunderbares Zeichen der Verbundenheit“.

01:39

Video Ein Land, das zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Europas zählt

Herausragende Wissenschaftslandschaft

Die Aussagen der Wissenschaft seien eindeutig: Extremwettereignisse würden zunehmen, so die Kanzlerin. Sie seien eine Mahnung, die ehrgeizigen Klimaziele auch wirklich zu erreichen. „Wir wissen“, sagte Merkel, „dass die Klimaneutralität einen tiefgreifenden Strukturwandel erfordert.“ Das sei nichts Abstraktes. „Strukturwandel bedeutet für viele, viele Menschen, sich beruflich neu orientieren zu müssen, umzulernen und sich neue Arbeitsplätze zu suchen“, sagte die Kanzlerin.

Deshalb unterstütze die Bundesregierung die betroffenen Regionen. Es gehe darum, dass sie eine echte Chance zu erhielten, „nach dem Kohleausstieg besser dazustehen als zuvor“, so Merkel. Dabei profitiere NRW auch von seiner herausragenden Wissenschaftslandschaft – dem dichtesten Hochschulnetz in Europa.

Das bevölkerungsreichste Bundesland präge die Geschichte Deutschlands entscheidend mit – als Heimat der Bonner Republik, als Wirtschaftsmotor, als Ideengeber in Berlin und jetzt auch als internationaler UN-Standort in Bonn. „Darauf können die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes stolz sein“, so die Kanzlerin.

Kanzlerin Merkel hielt die Festrede auf Einladung von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Weitere Ehrengäste waren unter anderem der britische Staatsminister für Handelspolitik, Greg Hands, sowie der Staatspräsident der Republik Ghana, Nana Akufo-Addo. Nordrhein-Westfalen verbindet seit mehr als 20 Jahren eine enge Partnerschaft mit Ghana, die 2007 durch ein Partnerschaftsabkommen auch offiziell begründet wurde.