50 Jahre im Dienst der Verbraucher

Stiftung Warentest 50 Jahre im Dienst der Verbraucher

Die Stiftung Warentest ist seit 50 Jahren eine Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher. Bundeskanzlerin Merkel würdigte die Arbeit der gemeinnützigen Stiftung. Ihre Geschichte spiegele mehr als technische Entwicklungen wider: "Sie erweist sich auch als Abbild des gesellschaftlichen Wandels".

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Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Festveranstaltung anlässlich 50 Jahre Stiftung Warentest.

Bundeskanzlerin Merkel auf der Festveranstaltung zu 50 Jahre Stiftung Warentest.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

In ihrer Festrede blickte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf die Verdienste der Stiftung Warentest für Verbraucher, Industrie und Handel zurück. "Diese Stiftung hilft dem Kunden tatsächlich, König zu sein, souveräne Entscheidungen zu treffen", so Merkel.

Um zuverlässige Einschätzungen zu erhalten, sei die Stiftung Warentest von größter Bedeutung. Die Urteile der Stiftung über die verschiedenen Produkte seien auch für Wirtschaft erheblich. Mit Ihren Tests fälle sie Urteile, "die dazu beitragen, was Soziale Marktwirtschaft schaffen soll, nämlich Vertrauen zueinander."

Mit immer komplexer werdenden Märkten stehe die Stiftung vor neuen Herausforderungen. Schnelle Innovationszyklen sorgten dafür, dass Testergebnisse innerhalb kürzester Zeit überholt sein könnten. Und wer könne schon sicher sein, dass sein Online-Shop am nächsten Tag noch die gleichen Geschäftsbedingungen ausweise? "Die Stiftung Warentest wird deshalb auch künftig alle Hände voll zu tun haben, um die Verbrauchersouveränität zu stärken", so Merkel.

Hohe Ansprüche an sich selbst

Die Stiftung lege die Messlatte nicht nur an die verschiedensten Ge- und Verbrauchsgüter. Sie stelle auch hohe Ansprüche an sich selbst. Das sei unverzichtbar, wenn Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft den Einschätzungen der Testergebnisse vertrauen sollen, bemerkte die Kanzlerin und folgerte daraus: "Deshalb ist es richtig, dass der Bund die Stiftung Warentest finanziell unterstützt." Als Ausgleich für den Verzicht auf Anzeigen und Werbeeinkünfte sichere das die Unabhängigkeit der Stiftung.

In den zurückliegenden fünf Jahrzehnten hat die Stiftung Warentest rund 100.000 Produkte getestet. Hinzu kommen etwa 5.500 Warentests sowie 2.500 Untersuchungen von Dienstleistungen. Die Testergebnisse waren und sind Basis für Konsumentscheidungen.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis müsse stimmen, betonte die Kanzlerin. Eine auf dieser Basis richtig empfundene Konsumentscheidung wirke sich schließlich positiv auf die Lebenszufriedenheit insgesamt aus. Die Kanzlerin zog eine Parallele zur Politik: Auch für die Arbeit der Bundesregierung sei es wichtig, "wie wir noch besser berücksichtigen können, was im Alltag für die Menschen wirklich zählt". Dafür plane sie einen breit angelegten Bürgerdialog. Denn die Politik müsse Antworten auf die Fragen geben, die die Bürgerinnen und Bürger bewegen.

Die Stiftung Warentest wurde 1964 auf Beschluss des Deutschen Bundestages gegründet, um dem Verbraucher durch die vergleichenden Tests von Waren und Dienstleistungen eine unabhängige und objektive Unterstützung zu bieten. Sie finanziert sich überwiegend durch den Verkauf ihrer Publikationen und verzichtet darin auf Werbeanzeigen. Die Stiftung Warentest erhält Zuschüsse von der Bundesregierung.