"Großartiger Sportler, wunderbares Vorbild"

Ehrung für Jürgen Klinsmann "Großartiger Sportler, wunderbares Vorbild"

Jürgen Klinsmann ist Ehrenspielführer der Fußball-Nationalmannschaft. Beim Festakt des DFB-Bundestages würdigte Bundeskanzlerin Merkel den ehemaligen Spieler und Trainer der Nationalmannschaft als "großartigen Sportler und wunderbares Vorbild - weit über den Fußball hinaus".

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Klinsmann und Merkel

Merkel: "Jürgen Klinsmann hat ein ganz neues Kapitel in der deutschen Fußballgeschichte aufgeschlagen."

Foto: Bundesregierung/Güngör

In ihrer Laudatio beim Festakt in Erfurt stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Verdienste Klinsmanns als Spieler und Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft heraus.

Merkel erinnerte zunächst an die Stationen seiner Karriere als Fußballer: bei den Stuttgarter Kickers in der 2. Bundesliga, beim VfB Stuttgart in der 1. Bundesliga und in der Nationalmannschaft, mit der Klinsmann 1990 Weltmeister und 1996 als Kapitän Europameister wurde.

"Als Bundestrainer etwas Großes gelungen"

1998 beendete Klinsmann seine Karriere als Nationalspieler. Doch 2004 kehrte er in die Nationalmannschaft zurück - als Trainer. "Auf Ihnen ruhte die lastenschwere Hoffnung, das DFB-Team fit für die Weltmeisterschaft im eigenen Land zu machen", erinnerte Merkel. Sie lobte dabei Klinsmanns Mut zu Reformen - etwa was neue, modernere Trainingsmethoden anbelangte. Trotz zahlreicher Kritik habe er an seinem Kurs festgehalten.

Jürgen Klinsmann sei immer vom Erfolg der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland überzeugt gewesen. Die Nationalmannschaft hatte sich damals den dritten Platz erkämpft. "Was waren das für wunderbare Wochen. Seither sprechen wir vom Sommermärchen 2006", sagte die Kanzlerin. Mit jedem neuen Turniertag sei immer mehr von der Aufbruchstimmung zu spüren gewesen, die das ganze Team verkörperte. "Vom Fußballfeld aus strömte förmlich die Begeisterung über das ganze Land, das plötzlich in ein schwarz-rot-gelbes Fahnenmeer getaucht war", sagte die Kanzlerin.

Ihm sei als Bundestrainer etwas Großes gelungen. "Jürgen Klinsmann hatte ein ganz neues Kapitel in der deutschen Fußballgeschichte aufgeschlagen." Er und die ganze Nationalmannschaft hätten die Deutschen nicht nur als Fußballnation, sondern als Nation insgesamt mitgerissen, sagte Merkel. "Diese Erfahrung verbindet sich mit Ihrem Namen."

Wegbereiter zum WM-Titel 2014

Merkel betonte, dass Jürgen Klinsmann und sein Team Wegbereiter "großartiger Erfolge" gewesen seien. Obwohl noch ein paar Jahre bis zur WM in Brasilien vergingen, habe Klinsmann schon auf Spieler gesetzt, die 2014 den Titel holten.

Sein Nachfolger, Joachim Löw, habe das gemeinsam begonnene Werk fortgesetzt. "Er baute darauf auf, entwickelte seine eigene Handschrift und konnte schließlich seine Arbeit mit dem WM-Titel 2014 krönen", sagte Merkel.

Diese ganze Entwicklung von 2004 bis heute sei ohne den Teamgeist nicht denkbar gewesen. Und nicht ohne das Verständnis dafür, dass spielerische Fähigkeit und körperliche Fitness ebenso entscheidend seien wie mentale Stärke und mannschaftliche Geschlossenheit. "Sie sind ein großartiger Sportler, ein echter Sympathieträger und ein wunderbares Vorbild weit über den Fußball hinaus", sagte die Kanzlerin beim Festakt des DFB-Bundestages.

Die Auszeichnung Ehrenspielführer der Nationalmannschaft erhielten in der Geschichte des deutschen Fußballs bisher sechs Persönlichkeiten:

- Fritz Walter
- Uwe Seeler
- Franz Beckenbauer
- Lothar Matthäus
- Bettina Wiegmann
- Birgit Prinz