„Mit Zuversicht nach vorn“

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Familienunternehmer-Tage 2024 „Mit Zuversicht nach vorn“

Der Verband der Familienunternehmer hat sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Mit dabei bei den „Familienunternehmer-Tagen 2024“ war auch Bundeskanzler Scholz. Er würdigte das langjährige Engagement für die Belange von Familienunternehmen in Deutschland.

Kanzler Scholz bei den Familienunternehmer-Tagen.

Kanzler Scholz bei den Familienunternehmer-Tagen: Werte bewahren und sich neu erfinden.

Foto: Bundesregierung/Güngör

„Mit Zuversicht nach vorn“ lautete das Motto der „Familienunternehmer-Tage 2024“. Gastgeber der Veranstaltung war der Verband „Die Familienunternehmer“, der dieses Jahr sein 75. Gründungsjubiläum feiert. In seiner Ansprache unterstrich Bundeskanzler Olaf Scholz, wie gut ihm das Motto gefalle, denn Deutschland sei „viel besser, als die Populisten und Angstmacher es uns weismachen wollen“.

Familienunternehmen: „Stolz auf Tradition und Lust auf Zukunft“

Viele Familienunternehmen würden Erfolgsgeschichten schreiben, hob der Kanzler hervor. Maßgeblich verantwortlich dafür sei ihre „Verbindung aus Stolz auf Tradition und Lust auf Zukunft“. Der Generationenwechsel verändere Unternehmen auf positive Weise, indem er Investitionen und die Erforschung von Neuem befördere.

Rund 90 Prozent aller deutschen Unternehmen sind Familienunternehmen. Sie erzielen fast 40 Prozent aller Umsätze. Mehr als die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten dort. Familien­unternehmen leisten damit einen wichtigen Beitrag für Wohlstand und Innovation in Deutschland.

Zu den Vorschlägen des Verbandes sagte Scholz, eine gute Angebotspolitik sei wichtig und erläuterte die aus seiner Sicht vier entscheidenden Elemente dazu. 

Sicherung bezahlbarer und nachhaltiger Energie

Zu einer guten Angebotspolitik gehöre bezahlbare, sichere und nachhaltige Energie, sagte der Kanzler und skizzierte die Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Regierung habe die Unternehmen durch verschiedene Maßnahmen jedes Jahr um mehrere Milliarden Euro entlastet. Der Energiepreis habe sich beispielsweise durch den Aufbau neuer Import-Infrastrukturen für Flüssiggas stabilisiert.

„Inzwischen liegen die Großhandelspreise wieder auf dem Vorkrisenniveau oder sogar darunter“, sagte der Kanzler mit Blick auf die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien werde dazu beitragen, uns vor zu hohen Stromkosten zu bewahren. Der Kanzler verwies auch darauf, dass die Regierung die Stromkosten für das produzierende Gewerbe radikal gesenkt habe und die EEG-Umlage abgeschafft worden sei. 

Investitionen in Infrastruktur und neue Technologien

Für eine gute Angebotspolitik gehe es auch darum, die Infrastruktur für das 21. Jahrhundert fit zu machen, und zwar analog wie digital. „Wir fördern, und wir machen Tempo“, sagte Scholz, „bei den Windrädern und Solarparks, bei den Brücken und Straßen und bei sauberen Kraftwerken.“ Er betonte: „Für ein modernes und fortschrittliches Land brauchen wir eben eine Infrastruktur, die zuverlässig und einwandfrei funktioniert.“ Deshalb sei es so wichtig, dass Unternehmen und Staat in Deutschland mehr als drei Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung investieren – und damit mehr als in den anderen großen europäischen Volkswirtschaften. Einen Beitrag dazu leiste zum Beispiel das Wachstumsförderungsgesetz der Bundesregierung.

Bürokratieabbau

Mit Blick auf die Forderung von Unternehmen nach dem Abbau von Bürokratie beteuerte Scholz: „Ich will, dass Deutschland wirklich umsteuert.“ Auch in diesem Bereich sei die Regierung etwa mit dem Bürokratieabbau-Paket, „das allein mehr als drei Milliarden Euro Entlastung bringt“, bereits aktiv geworden. „Es war nicht das erste, und es wird nicht das letzte sein“, sagte der Kanzler.

Beispielsweise werde der Abschluss eines Arbeitsvertrages einfacher, weil Arbeitgeber und Arbeitnehmer ihn nicht mehr handschriftlich unterzeichnen müssen. Das sei eine Forderung der Familienunternehmen gewesen. Mit dem Deutschland-Pakt beschleunige und vereinfache die Regierung auch Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Wir schauen uns im Mai zusammen mit den Ländern an, wie weit wir schon sind“, kündigte Scholz an.  

Fach- und Arbeitskräfte

Als wichtigstes Element einer zeitgemäßen Angebotspolitik nannte der Kanzler, für ausreichend Arbeitskräfte zu sorgen. Dies habe die Bundesregierung ebenfalls im Blick. So habe sie nicht nur eines der weltweit modernsten Fachkräfte-Einwanderungsgesetze auf den Weg gebracht, sondern auch mit der Unterstützung von Aus- und Weiterbildung sowie Ganztagsbetreuung die Grundlagen für mehr und besser qualifizierte Kräfte am Arbeitsmarkt geschaffen.

„Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass heute so viele Frauen und Männer einer Arbeit nachgehen wie nie zuvor in Deutschland, nämlich 46 Millionen“, sagte der Bundeskanzler. Der Zuwachs auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren gehe dabei fast ausschließlich auf das Konto von Arbeitskräften aus anderen europäischen Ländern.

„Familienunternehmen bewahren Werte und erfinden sich immer wieder neu“

„Ja, die zwei vergangenen Jahre waren nicht einfach“, so der Kanzler. „Aber wir sind da gut durchgekommen“, lautete sein Resümee. Ausdrücklich dankte er dafür den Familienunternehmen, die beim Transformationsprozess hin zu einer effizienteren und nachhaltigeren Industrie einen wichtigen Beitrag liefern würden.

„Ob klein, ob groß, ob bekannter Weltmarktführer oder hidden champion“, immer wieder prägten Erfolgsgeschichten den legendären Ruf deutscher Familienunternehmen, lobte Scholz die Betriebe. 

Der Verband „Die Familienunternehmer“ richtet jährlich die „Familienunternehmer-Tage“ aus. Der Verband feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Jubiläum. Der Verband gliedert sich in zwei Teile: „Die Familienunternehmer“ und „Die jungen Unternehmer“. Diesen gehören rund 6.500 Mitglieder an.