Besuch des Premierministers von Malaysia
Malaysia und Deutschland verbindet mehr als nur gute wirtschaftliche Beziehungen. „Wir bekennen uns alle beide zu Multilateralismus und zur Einhaltung des Völkerrechts“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz beim Antrittsbesuch des Premierministers von Malaysia, Anwar Ibrahim, in Berlin.
Bundeskanzler Scholz und Premierminister Anwar bei ihrer Pressekonferenz: Deutschland und Malaysia wollen die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen vertiefen.
Foto: Bundesregierung/Bergmann
Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte Malaysias Premierminister Anwar Ibrahim bei dessen Antrittsbesuch mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt. Deutschland und Malaysia wollen die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen vertiefen.
Südostasien-Woche in Berlin: Der Bundeskanzler empfängt den Ministerpräsidenten Malaysias, den Präsidenten der Philippinen und den Ministerpräsidenten Thailands im Bundeskanzleramt. Alle drei Länder sind wichtige Partner Deutschlands in Südostasien. Deutschland stärkt sein politisches und wirtschaftliches Engagement im Indo-Pazifik und intensiviert die Partnerschaft mit der ASEAN-Region.
Wichtiger Handelspartner für Deutschland
Malaysia ist ein wichtiger Handelspartner für Deutschland. Dies sei auch mit vielen Direktinvestitionen im Land verbunden. „Diese Partnerschaft wollen wir gerne weiter ausbauen“, sagte der Bundeskanzler im Rahmen der gemeinsamen Pressekonferenz. Dies habe insbesondere das Ziel, die ökonomischen Beziehungen mit vielen Ländern weiter zu diversifizieren.
Die südostasiatischen Staaten gewinnen in einer multipolaren Welt als Partner für Deutschland weiter an Bedeutung. Etwa um die globalen Herausforderungen wie den Klimaschutz zu bewältigen. „Wir wünschen uns auch da eine engere Zusammenarbeit“, so der Kanzler. In diesem Zusammenhang begrüßte Scholz, dass Malaysia auf den Neubau von Kohlekraftwerken künftig verzichten und den Anteil Erneuerbarer Energien erhöhen wolle.
Beide Länder wollen auch ihre sicherheits- und verteidigungspolitische Zusammenarbeit vertiefen, kündigte Scholz an. „Unsere Verteidigungsministerien arbeiten bereits an den notwendigen Kooperationsabkommen.“
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Austausch auch bei unterschiedlichen Sichtweisen
Auch die aktuellen internationalen Konflikte waren Gegenstand der Gespräche. So betonte der Kanzler, gerade aufgrund der unterschiedlichen Blickwinkel auf den Nahostkonflikt, sei der Austausch wichtig. „Wir sind uns einig, es muss mehr humanitäre Hilfe nach Gaza gelangen“, sagte Scholz.
Ein wichtiger Schritt wäre ein Waffenstillstand, der länger anhalte, sagte der Kanzler. Dieser sollte auch dazu beitragen, dass die israelischen Geiseln der Hamas freigelassen werden. Auf längere Sicht könne nur eine Zwei-Staaten-Lösung dauerhaften Frieden, Sicherheit und Würde für Israelis und Palästinenser bringen.
Auch der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wurde thematisiert. „Wir verurteilen beide den russischen Angriffskrieg“, sagte Scholz.
Gemeinsames Fastenbrechen
Im Rahmen seines Besuchs haben Olaf Scholz und Anwar Ibrahim zu Beginn des Ramadans in Deutschland gemeinsam das Fasten gebrochen. „Das ist für mich ein gutes Zeichen für ein friedliches Miteinander und für Zusammenhalt. Ich empfinde das als etwas ganz Besonderes. Ramadan Kareem!“, bedankte sich der Bundeskanzler.